das Beste sind. Recht gute Leistungen sind auch das Eßzimmer von Jallot, jene von Lambert, von Gallerey und von Paul Croix-Marie. Die Schlafzimmer von Georges Nowak und von Henri Rapin sind weniger bemerkenswert, doch ist keinem ein wirklicher Verstoß gegen den guten Geschmack vorzuwerfen. Im übrigen besteht die Ausstellung aus fast lauter bekannten Künstlern, deren Arbeiten ich chon bei verschiedenen Anlässen eingehender besprochen habe. Zu ihnen haben sich diesmal viele Maler gesellt, welche hier als Dekorationskünstler auftreten, insofern ihre Arbeiten für einen bestimmten Zweck gedacht sind, das heißt zu der Aus- schmückung eines Raumes eine definitive Verwertung finden und einen Teil der Gesamt- komposition darstellen. So hat der Tiermaler Paul jouve einen Fries für ein Speisezimmer komponiert, Brunelleschi drei reizende Illustrationen für ein Märchenbuch, Bigot Dekorations- motive in Aquarell, l-Ienri Marret Fresken für ein Refektorium in Ares und so weiter. Am zahlreichsten sind die kleinen Kunstgegenstände „bibelots" vertreten, von denen die Vasen in Metall, Glas oder Keramik ein bedeutendesKontingent bilden. Clement Mere hat den Japanern manches abgelemt, insofern es sich um die Technik der Lackarbeiten handelt. Seine Muster sind jedoch von sehr persönlicher Originalität. Von japanischer Sauberkeit in der Ausführung sind auch die reizenden Sächelchen von Mademoiselle O'Kin, von der uns der Katalog verrät, daß sie in Yokohama geboren wurde. In Schmiedeeisen liefern Emile Robert und Szabo die schönsten Gitter, Luster und andere Beleuchtungskörper. Madame Ory-Robin stellt ein Projekt für einen Theatervorhang aus, Madame Maillaud vier besonders schöne Panneaux, Tapisserien mit allegorischen Figuren aus der Ritterzeit. Für moderne StoEmuster sind die Entwürfe von Suzanne Lalique und diejenigen von Auguste H. Thomas als besonders geschmackvoll und glücklich in der Farbenwahl zu bezeichnen. Für Weißstickereien und moderne Nadelspitzen hat Gabriel Prevot vorzügliche Zeichnungen geliefert. Hubert Dys erzielt wunderschöne Farbenspiele durch Ver- schmelzungen von Glas mit Metallen. Maurice Dufrene stellt eine Vitrine mit Stickereien aus, lauter eigene Entwürfe, welche einen sehr persönlichen Charakter haben. Die niedlichen Kunstgegenstände, welche an persische Arbeiten erinnern, sind von Madame Georges Reboux. Von Paul Follot sehen wir diesmal nur eine Vitrine mit Schmucksachen. Auch auf diesem Gebiete leistet dieser so vielseitige Künstler Hervorragendes. Insbesondere seine Ringe und die Anhänger sind sehr bemerkenswert und erzielen den verdienten Erfolg. Feuillätre bringt immer noch neue Abwechslungen in seine Kunst. Seine Schmuck- sachen in Gold und Email sind von vollendeter Schönheit in Form und Farbe. Die Skulpturen in Holz von Le Bourgeois und von Sandoz betrachtet man immer mit Vergnügen, es sind dies Stilisierungen, wie man sie sich nicht besser denken kann. Gar manches wäre noch erwähnenswert, doch ist hier eine so große Fülle von guten Einzel- leistungen vorhanden, daß man nicht einer jeden gerecht werden kann. Die Pessimisten haben jedenfalls unrecht, wenn sie behaupten, daß es in Frankreich keine moderne Initiative in der Kunst gäbe. Diese ist nur in ihrer Anwendung noch nicht so populär geworden, wie dies in andern Ländern der Fall ist. In der Ausstellung des „Cercle de l'Union Artistique, rue Boissy d'Anglas, finden wir fast alle bekannteren und berühmten Pariser Porträtmaler vereinigt. Hier werden zuerst einem kleineren, gewählten Publikum diejenigen Bilder vorgeführt, welche wir später im Grand Palais in den großen Frühjahrsausstellungen wiedersehen werden. Ein Hauptgewicht wird immer mehr darauf gelegt, daß ein Porträt ruhig und vornehm wirke und nicht an die Kategorie der hypermodernen Modebilder erinnere. In diesem Sinne ist das Frauenporträt von Ferdinand Roybet als Typus zu bezeichnen. Eine vornehme Gestalt, mit schwarzem Samt, dunklem Pelz und weißen Spitzen bekleidet, auf einem Hintergrund, der einen Park darstellt. Den beiden Damenporträten von Lucien Bonnat wird auch viel Anerkennung gezollt. Nach modernen Begriffen wirkt die Kunst des Meisters etwas