_,.„u , . 1381 wütete die Pest im ganzen Lande, der auch der Abt Her- mann (1367-1381) und einige Brüder von Tepl zum Opfer fielen. Die ganze Gegend war entvölkert worden, so daß sich Abt Bohus (1384-1411) gezwun- gen sah, zur Bestellung der Äcker deutscheKolonistenherbeizurufen. Das XV. Jahrhundert brachte eine neue Not in das Land, den I-Iussitismus mit den schrecklichen Folgen eines Religionskrieges, ei- ner großen Teuerung und einer ___ ___" 1--..-.. __,_, ___- Abb. 8. Benediktinerstifte St. Margaret und Braunau Hungersnot. Das Stift kam ganz herab und seufzte unter einer bedeutenden Schuldenlast, die erst zur Zeit des Königs Ladislav teilweise getilgt werden konnte. Als der Reichsverweser Georg von Podebrad den böhmischen Königsthron bestieg, entstanden neue Schwierigkeiten für Tepl. Der damalige Abt, Sigismund (1458-1506), der ein Anhänger des Reichsverwesers war, wurde als solcher in die Wirren der Zeit hineingezogen, weil der Abt, trotzdem der Papst über den utraquistischen König den Bann verhängt hatte, treu zu diesem hielt. Der katholische Adel in der Nachbarschaft denunzierte den Abt als einen Förderer der I-läresie und der Ketzer und erlangte dadurch auch in Rom, daß der Abt in die Abb. g. Wappen der Stadt Politz u. d. Mettau (Police nnd Metujf) Exkommunikation mit einbezogen, alle Besitzungen des Stiftes als verfallen erklärt wurden (1467). Der beutegierige Adel benutzte sofort den Bannfiuch zu einem Raubzug nach Tepl, steckte das geplünderte Kloster in Brand und entriß dem Stifte eine Anzahl von Besitzungen. Erst nach langem Bemühen konnte sich endlich der Abt rechtfertigen, doch erst unter dem König Wladislav wurde es ihm möglich, das Kloster wieder aufzubauen und die entrissenen Ortschaften zurückzuerhalten. Trotz all dieser harten Schicksalsschläge gelang es dem umsichtigen Abte, Tepl wieder emporzubringen und dessen finanzielle Lage zu festigen. Er baute unter andern elf große Fischteiche, ließ kostbare Paramente anfertigen, hob die Ordenszucht und die Ausbildung der jungen Ordensmit-