401 werden soll und dennoch eine neue Wandbespannung einzuführen ist. Ge- rade diese Probe bestehen einige der fortgeschrittensten und kühnsten Ta- petenentwürfe aus- gezeichnet. In dem We- sen des modernen Flächenschmuckes liegt es, daß eine kräftigere, energi- schere Farbenge- bung einsetzt, die lieber von der Bau- ernkunst und von der Kunst primiti- ver Völker als von der raffinierten und abgeschlossenen Kunst hochstehen- der Kulturen Anre- gungen aufnimmt. Einige der be- sten Arbeiten die- ser Ausstellung be- Sitzen den Starken Tapete der Wiener Tapetenfabrik Thausig 8: Komp, entworfen von Franz Maler (Raum m) farbigen Zusam- menklang tieftoniger Glasfenster oder kühner Bauernstickereien, wie die Papageientapete Jungnickels und die Dorftapete von Zülows. Trotzdem vertragen sie sehr wohl die Nachbarschaft alter Bilder und Möbel aus der Biedermeierzeit oder die ruhigen Farben alter Keramik, denen sie einen durchaus passenden Hintergrund abgeben. Professor Hoffmann hat für diese Tapeten eine Raumgestaltung geschaffen, die ihre Anwendung in einem Landhause reizvoll verführt. Eine andere starkfarbige Tapete von Zülows hat Architekt j. Wimmer in einem Gartensalon eigenartig verwendet. In all diesen Fällen bildet die Tapete einen starken selbständigen Wandschmuck, der unter Umständen Bilderschmuck leicht entbehrlich machen kann. Das Musikzimrner C. Bambergers zeigt die Anwendung von figuralen Tapeten Nechanskys, die nicht mehr als Hintergrund dienen wollen, sondern