403 Sinne pompejani- scherWandbildung einer hellen, stein- farbigen Flächen- teilung mit Archi- tekturmotiven ein- zufügen. Damit zeigt er in geschmackvol- ler Weise die Art, wie man Vorhan- denes in einem ge- gebenen Raume gut verwenden kann, indem man sich den Stimmun- gen alterVorbilder nähert. In der histori- schen Abteilung, welche die aus dem Bestand mehrerer öffentlicherSamm- lungen von Wien, Berlin, Hamburg, Lübeck, Dresden und andern Orten entnommenen Ar- beiten vereinigt, herrscht die Em- pirezeit vor; damit sind wir vollends im Banne jener Zeit, die sich der Tapete so gern bediente und ihr einen bestimmenden EinHuß auf den Innenraum gab. Daß hier sogar die Nachbildung von Plastiken und von Architekturforrnen auf dem Papier vorkam, ist eine ihrer Schwächen. Die Vorzüge ihrer strengen und edlen Formgebung, ihres architektonischen Emptindens sind solche, die eine bleibende Bedeutung besitzen und auch für uns noch immer Anregungswerte einschließen. Jene Periode der Tapetenerzeugung, welche eigentlich den ersten Anstoß zu ihrer Einführung in Europa gab, die barocke Chinoiserie, ist nicht charakteristisch vertreten. Die ostasiatische Kunst hat ja allen Papiererzeugnissen eine besondere Entwicklung angedeihen lassen, und sicher bildet jene glänzende, spielerische Dekorationskunst, die über einen hellen Papiergrund einen Teppich bunter Tapete der Firma Julius jacksch; Atzgersdorf, entworfen von Franz Pospischil (Raum 30)