413 aufregendwirkemSie hätten durchaus ein paar l-Iäuser weiter am rechten Ort hän- gen können, ohne sein Niveau zu drücken, freilich auch, ohne es - besonders und erre- gend zu nuancieren. Wir suchen das Gute heraus. Strucks Jude, ein ahasveri- scher Kopf, wie sie der eifervolle Künst- ler, den man immer als den letzten der Makkabäer fühlt, oft radierte und malte, düster, umschattet vom Leid der Welt, aus der Wirrnis von Haar und Bart tauchend. Lebendi- ge Tierimpressionen von Pottner, die frei- lich hinter seinen leibhaftigeren Kera- Tniken zurückbleiben- Bodenbelag aus der Triestiner Linoleurnfabrik, entworfen von Professor Josef BESOHÜGYS gelungen Hoffmann (Raum 25) die Enten im Rohr, plustrig, weißballig mit stahlblauem Hals in Wellenkringel und Binsengestängel, und die brütende Sonnenruhe mit dem Truthahn, über dessen kollerigem fahlrosa Geschlinge das Licht spielt. Etwas hölzern aber wirkt der heilige Franziskus, der bei Pottner, dem Vogel- freund, natürlich nicht den Fischen, sondern den Reihern und Pelikanen ins Gewissen und ins Innere und somit doch indirekt auch den Fischen predigt. Ernst Opplers Strandbilder zeigen die bekannte Technik, die man oft in der Sezession sah. Sie sind sehr duftig und hauchig, als ob Schmetterlingstaub über sie hingeblasen wäre, eine farbige Grazie von Flimmerpünktchen, die über der grautonigen Harmonie der Dünen aufglitzern. Eugen Spiros Meier-Gräfe-Porträt mit Zigarette am Schreibtisch hat im heftig arbeitenden Intensitätsausdruck etwas vom Furorwesen dieses leidenschaftlichen, ruhe- losen Künstlertemperaments erhascht. Doch die Mittel, mit denen diese merkwürdige Mischung von Hackernder Fülle und Konzentration, die sie zur Darstellung händigt, hier von Spiro ausgedrückt wird, wirken allzu mühsam und verraten alle Schwierigkeit der Aufgabe. Bischoff-Culms Fischerstüclre sind in ihrer derbfiächig, breiten Niederländerei, in der Trikolore von Gelb-Blau-Rot H in der Fischauktion schuppig-silbrig durchsetzt - recht brav, aber etwas eintönig. Bernhard Haslers Tigerjagd quirlt ein Farbenchaos zusammen: Grau des Elefanten, Weiß des Schimmels, das Gescheckte des anspringenden Tigers, wildgewordene Alexandersarkophag-Motive, ohne souverän bezwingende Hand. So rutschen wir allmählich ins Negative. Und aus diesem Bereich scheinen mir von einigen langweiligen und daher der Erwähnung unwerten Nummern am wenigsten gelungen die Bilder von Max Neumann. Seine Potiphar und die Grabtragung sind puppig, und die 54