spricht nun das Werk selbst in seinem Porträtcharakter und der Umstand, daß der Todestag erst nachträglich in kleineren Typen eingefiickt wurde. Abb. n. Grabstein des Abtes Simon Farcher im Kloster Seeon Ich möchte daraus schließen, daß der Abt unmittelbar während der Fertigstellung des Werkes starb, der Stein also um das Jahr x4n anzusetzen ist. Damit würde sich auch viel- leicht das Versagen im Höhepunkt des Wer- kes, dem Porträt, zum Teil wenigstens erklä- ren lassen. Trotz allem zählt das Denkmal zu den hervorragendsten Werken nicht nur des Chiemgaus, sondern der Alpenländer über- haupt, und es übte noch seine Kraft aus, als ein unbekannter Meister ein Vierteljahrhundert später es zum Vorbild für den Grabstein des Abtes Erhardus, ge- storben 1438 in Seeon, mehr mit gutem Willen als Glück und Erfolg wählte. Zwei Jahrhun- derte später wußte es Abt I-Ionorat noch zu rühmen als „elegans marmoreum epitaphi- um und eleganti manu formatum"."' Seeon besitzt noch ein drittes Werk Hans l-Ieiders, das als solches bislang nicht bekannt war (Abb. 13). Es ist " Clm. 1458, pag. x23 und 1x35.