46b der I-Iirschvogelschen Wappenradierungen (man vergleiche unsere Abbil- dungen 17, 27, 28 und 31) eine merkwürdige Ähnlichkeit mit dem Rankenwerk der Ringflaschen (Abb. 26) zu Finden. Diese Damaszierung aber stammt zweifellos aus der Glasmalerei, an die man schon durch die Radierung B. 112 (Abb. 27, Wappen des Wiener Bürgermeisters I-Iutstocker) erinnert wird. Gleichzeitige Nürnberger Scheiben, zum Beispiel eine Serie von großen runden Wappen im Germanischen Museum (Abb. 29, 30) zeigen andrerseits Motive, die in Hirschvogels Wappenradierung B. 125 (in der Bischofsmütze) ihre Analogie haben (Abb. 31) und sich in einer mit den Ringflaschen eng zusam- mengehörigen Fayence- schale in meinem Besitz wiederholen (Abb. 32), von einem Mittelkreise ausstrahlende Flammen- strahlen, diefächerförmig abgeteilt sind und nach außen von einem Flecht- band und einer Häkchen- borte eingerahmt wer- den. Die drei Punkte über der letzteren be- merkt man auch an dem Ulmer Albarello (Abb. 22 und 23). Diebesonderekunst- geschichtlicheBedeutung des Tellers vom Jahre 1536 finden wir (die Ab- bildung läßt das leider nicht erkennen) in der eigentümlichen blauen Untermalung, beziehungsweise Schattierung des Randes, die in derselben Weise an der gleichzeitig entstandenen ältesten Kuriürsteneule auftritt und mehr als andere Kennzeichen der Gruppe deren Herkunft aus der Eulen- Werkstatt dartut, die - wie Hirschvogel-für den habsburgischen Hof und seinen Kreis gearbeitet hat. Beziehungen zwischen der Eulenwerkstatt und der späteren L. S.-Werk- statt sind nicht unwahrscheinlich, und es mehren sich die Momente, die für eine mitteldeutsche, genauer thüringische Heimat der letzteren sprechen. So besitzt, wie ich nachträglich bemerke, das Museum für Ortsgeschichte in Jena aus einem in der Nähe bei Lichtenhain gemachten Scherbenfund ein hierher gehöriges Fragment mit der a. a. O., Abb. 80, wiedergegebenen Blume. Die gleiche Sammlung bewahrt ein Tintenfaß (Inv. 3336) mit dem jüngsten Abb. 32. Deutsch: Fayenceschale. um 1540