geeigneten Entwurf nicht gebracht hatte. Ein Teil der zu dem Wettbewerb eingegangenen Entwürfe wird zu einer Wanderausstellung vereinigt, die in den nächsten Monaten in ver- schiedenen Städten Deutschlands gezeigt werden soll. ARISER AUSSTELLUNGEN. Der „Salon des Artistes Francais" im Grand Palais unterscheidet sich von seinem Nachbarn, dem der Societe Nationale, haupt- sächlich dadurch, daß hier der Skulptur ein großes Feld eingeräumt ist, welches die erste Etappe für den Besucher bedeutet. Es ist dies nicht der angenehmste Teil der Forschungs- reise durch den Salon. Obwohl die Anordnung diesmal mit viel Geschick getroffen wurde, um den friedhofartigen Eindruck so vieler angesammelter Monumente zu vermeiden, gelingt es nicht, sich hier ohne Ermüdung durchzuarbeiten. Von den Kolossalmonumenten und Gruppen ragt keines über die gewohnte Banalität empor. Eines davon stellt die Wissenschaft, die Reichtümer des Ozeans entdeckend, dar. Dieses Werk soll den Forschungen des Fürsten von Monaco ein Denkmal setzen. Constant Roux hat diese Aufgabe ziemlich ehrenvoll gelöst. Der Sklave, der sich seiner Kraft bewußt wird, eine überlebensgroße Arbeit in dunkelgrauem Marmor, ist eine interessante Leistung von Albert Gilloux. Daneben ist als Kunstwerk zu bezeichnen das für das Pantheon bestimmte Monument von Landowski: „Zu Ehren der großen Künstler, deren Namen unbekannt geblieben sind", eine Bestellung des französischen Staates. Die Abteilung für Skulpturen umfaßt gegen uoo Nummern, "wobei die Medaillen nicht gerechnet sind; man begreift also, wie schwer, wie unmöglich es ist, denselben gerecht zu werden, und gar manche vielleicht sehr gute Arbeit muß hier der Aufmerksam- keit des Besuchers entgehen. Die Marmorgruppe: „Das Geheimnis" von Rene Beclu stellt drei niedliche Mädchen- figuren auf einer Bank dar. „L'etreinte" ist eine harmonische Marmorgruppe, zwei klassisch schöne Gestalten vereinigend, von Beguine. Die Fischergruppe von Henry Bouchard ist eine kernige, kräftige Komposition. Maurice Charpentier fällt uns deshalb auf. weil er als Modell für seine „Saltimbanque" eine ungewohnt dickliche Frau gewählt hat, deren Muskulatur von denen der übrigen Figuren bedeutend absticht, welch letzte alle so ziemlich dieselben Proportionen auf- weisen. Die Statue von Victor Hugo von Jean Boucher ist nicht besser als die andern nicht sehr gelungenen Denkmäler, welche die Stadt Paris dem großen Nationalhelden bereits errichtet hatte. Einige große Tiergruppen sind schwungvoll entworfen und gut ausgeführt, so: „La mort du lion" von Edmond Desca und „Caresses de fauves" von Maurice Marx. Drei anmutige Frauengestalten, welche man für die Gruppe der Grazien hält, stellen das Ewig- weibliche durch die Epochen der Geschichte dar: Altertum, Renaissance und moderne Zeit. Der Titel dieses Werkes von Paul Richer ist: „Tres in una". Die „Tänzerin" von Lerolle, die „Träumerei" von Levasseur, die Gruppe „Caritas" von Raymond Sudre, sowie die „trauernden Fischerweiber" von Rene Quillivic fallen durch die Harmonie der Komposition auf. In den Sälen für die Malerei sind nicht immer die besten Sachen in das vorteil- hafteste Licht gerückt. Gerade in dem schönen großen Mittelraum empfängt man fast lauter schlechte Eindrücke. Von den großen Dekorationsmalereien will ich diesmal lieber gar nicht sprechen. Gar manche Bilder, von denen man zuerst eine Reproduktion gesehen hatte, welche nicht schlecht erschien, bereiten nur Enttäuschungen, wenn man das Original erblickt. EHekthascherei ist das Bild „les naufrageurs" von Boutigny, ebenso der „Brand von Persepolis", ein Kolossalgemälde von Rochegrosse. Etwas besser ist das patriotische Elsaß-Motiv von Bettanier verkörpert: eine Bauerngruppe im Halbdunkel, welche ein Feuerwerk jenseits der Grenze betrachtet: „lueurs de France". Von der anmutigen Gruppe des Malers Antoine Calbet, „les charites" genannt, wird man wohl bald auf der ganzen Welt Reproduktionen finden. Es ist eine entzückend