594 getönt und die Locken ' sind braun. ' Geschenke Seiner Durchlaucht des Für- " sten Liechtenstein sind zwei abgelaugte sorg- fältig geschnitzte Lin- denholzreliefs der bei- den Johannes (Abb. n und I2), offenbar von den Flügeln eines Tiroler Schnitzaltars aus der zweiten Hälfte des XV. Jahr- hunderts stammend. Der ernste, schön bewegte und bunt gefaßte St. Martin, zu Fuß, den Mantel teilend, in faltenreicher, vornehmer Zeittracht (Geschenk Seiner Exzellenz des Grafen Wilczek, Abb. 13) dürfte wohl ebenfalls Tiroler Ursprungs und aus derselben Zeit sein. Das wertvollste Werk deutscher Holzplastik aus der Spende des Grafen Wilczek ist jedoch die wunder- volle, edle, dreiviertellebensgroße Lindenholziigur einer Heiligen mit Buch in der Linken (Abb. 14)," deren unterfränkische Heimat sofort erkenntlich ist. Und wenn man nun diese meisterhaft geschnittene Figur mit den sicher vom Würzburger Meister Til- mann Riemenschneider herrührenden Schnitzwerken vergleicht, wie den beiden Heiligen Dorothea und x" Die rechte Fußspitze ist ergänzt. Die Figur selbst ist abgelaugt. Abb. 9. Holzfigur der Madonna mit dem Kinde, Bozen, um 1400 (Museum in Troppau) der Mutter hält. Der goldene, innen rot ge- fütterte Mantel Mariä ist auf der Brust in zwei spitzen Zipfeln durch ein im Original erhaltenes Bijou aus Bronze mit rotem Stein zusammen- gehalten. Ein zierlich gefalteter Schleier rahmt das gekrönte Haupt ein. Auch das Gewand des Knaben ist golden. Das weiße Sitzpolster trägt schwarz gestreifte Musterung, und der Thron- sessel ist mit einer doppelten Reihe von Spitz- bogenfenstern braun bemalt. Auch diese Figur ist der Bozener Schule zuzuschreiben. Gleichfalls aus Tirol stammt die Halbiigur des betenden heiligen Veit im Kessel (Abb. 10); letzterer ist braun gefaßt und trägt auf dem Kessel in kräftigen gotischen Charakteren in einer Kartusche den Namen des Heiligen „Scts. Vitus". Der nackte Körper ist fleischfarben Abb. xo. Holzfigur des heiligen Veit, Tirol, zweite Hälfte des XV. Jahrhunderts (Museum in Troppau)