31'? Sachsen konstatieren, in Zöblitz im Erzgebirge. Die dort zutage gebrachten Steine hat man sowohl in Zöblitz verarbeitet und gefaßt als auch nach den damaligen Kunstzentren exportiert, so nach Augsburg und Nürnberg. Von letzterer Stadt haben wir aus dem Jahre 1611 einen direkten Beweis; da wird dem Nürnberger Bürgerjoachim Schiffe} erlaubt, „seine serpentinstain zu ver- kauffen"."' Der Olmützer Serpentinpokal dürfte wohl aus den gleichfalls sehr ergiebigen Werken von Rei- chenstein in Schlesien stam- men. Die Fassung des Fußes umgibt ein getriebener Fries von Rollwerkkartuschen und Früchten sowie Blumen; das den Rand des Pokals und des Deckels einschließende Silberband ist graviert. Der kegelförmige Aufsatz des Deckels wird in dessen inne- rer Fläche durch eine run- de Scheibe mit dem von einem gravierten Lorbeer- kranz umgebenen Allianz- Wappen zweier mächtiger mährischen Adelsgeschlech- ter festgehalten, der Krörna von Konepas und der Za- sti-izl, worauf auch die in tschechischer Sprache gra- vierten Inschriften darüber hindeuten, nämlich B K Z K und B Z Z. In dem außer- ordentlich seltenen, 1593 zu Olmütz erschienenen heral- Abb. 24. Bunte Glasscheibe mit einerDarslellungaus derErzählung disch-genealogischen Wer- vom ungerechten Richter, Nürnberg, Hirschvogel-Werkstatt, um ke„ZrdtadliS1awnehoMarg_ 1520 (Museum m Troppau) __ kfabStWl] Morawskeho etc." finden wir nun, daß um 1580 ein Kröma eine Zastrizl heiratete. Am Fuße ist das Olmützer Beschauzeichen eingeschlagen, das ich anläßlich der Gold- schmiedearbeitenausstellung im Troppauer Museum im Jahre 1904 festlegen konnte, außerdem das Meisterzeichen K im konturierten Schilde. Für diesen Buchstaben K kommen nach Kux drei Olmützer Goldschmiede in Betracht, die zu dieser Zeit in der dortigen Zunft inkorporiext waren, nämlich Thomas Kaltschmidt (1568-1581), Bartl Kornochs (1561- 1585) und Christoph Kreydt (1570-1599). Unter diesen drei möchte ich Kaltschmidt ausscheiden, "' Hampe, Ratsverlässe, ll, 243g.