gen bilden, denen ein gesetzmäßiger linearer Aufbau zugrunde liegt. Auch die kleinsten Arbeiten streben ins Große, sind zu- sammengefaßte, konzentrierte Ergebnisse intensiverBeobachtung und M Denkarbeit. In der gedanklichen Verarbeitung malerischer Probleme, in der konsequenten Verfolgung künstlerischer Logik liegt eine besondere Stärke der Arbeiten Hölzels. Er hat seine Anschauungen mit Feuereifer vertreten und an seinen Kom- positionsskizzen und Bildern erklärt. Er strebt wieder der bildmäßigen Wirkung zu, wie sie die alte Kunst beherrschte. Ihm ist der vorn Rahmen begrenzte Raum der Bildfläche der Zusammenschluß eines Gefüges. Inner- halb desselben zwingt ein lineares Gerüst mit Hilfe psycholo- gischer Wirkungen führender Linienzüge den Beschauer zur Beobachtung bestimmter Vorgänge und ruft durch Einhaltung von Proportionsgesetzen, rhythmischen Teilungen wohlgefällige Empfindungen wach. Aus den komplementären Beziehungen der Farben seines achtteiligen Spektrums leitet Hölzel dann die Gesetze der Farbenverteilung, ihres Zusammenklanges und ihrer Kontraste ab, benutzt verwandte musikalische Gesetze, baut einen regelrechten Kontrapunkt der Farbenwirkungen auf, dem er große Bedeutung beimißt. Trotz dieser theoretischen Grundlagen wirken seine Ar- beiten temperamentvoll und lebendig, weil er nicht Rezepte sondern Erfahrungsgrundsätze vorbringt, die dem Arbeitenden vollkommen in Fleisch und Blut übergegangen sein müssen. Er ist der überzeugte Lehrer, aber auch der lebendig schaffende Künstler geblieben, der erzieherisch wirkt, aber auch zugleich mitreißend durch sein eigenes Werk. ÜNSTSALÜN HELLER. Neben den Bildern Cammer- lohers, die mit einer derben Mache die kubistischen und expressionistischen Lehren propagieren, ohne überzeugen zu können, sind delikate Wachsplastiken _ Kostümphantasien von Lotte Pritzel - ausgestellt, deren Wirkungsmittel wohl den denkbar größten Gegensatz zu einer groben Sprache bilden. Es sind raffinierte hyperkultivierte Erfindungen mit vorwiegend erotischem Grundton, die am nächsten den von Beardsley, Somoß", und andern aus dem „sterbenden Rokoko" geschöpften Anregungen stehen. Ein amüsantes Laster, verkörpert von über- Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe r g 1 37 xg x 4. Beutel, Seidenstickerei. nach Entwurf von E. Birnbacher ausgeführt von der Produktiv- genossenschaft der Absolven- tinnen der k. k. Kunststickerei- schulen in Wien schlanken, in glitzernde, fein abgestimmte StoiTwolken gekleideten Figürchen, diskret angedeutet, durch scheinbares Verbergen verführend, durch Geschmack versöhnend. Eine parfümierte, verdorbene Welt, eine geschickte, elegante ihrer Mittelchen sichere Darstellung. Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe xgxg-igxq. Halsband aus Gold und Edelsteinen, entworfen vom Architekten E. j. Wimmer, ausgeführt von der Wiener Werkstätte