cation bestimmt, nebst dem der modernen wechselnden Kunstindustrie gewidmeten Saal Vl eröffnet werden. Es folgte gegen Ende Juni Nr. ll, der grosse Poteriensaal, und erst im November und December Saal V mit den Arbeiten in Bronze, Eisen u. s. w., und Saal Vll mit der äusseren und inneren Ausstattung von Büchern, Lederarbeiten, Miniaturmalereien und mancherlei anderen Gegenständen. Die Aufstellung folgt im Allgemeinen dem System des Museums und seinem Princip, d. h. dem Material, auf dessen Bearbeitung die Verschiedenheit der Gewerbe ruht. Es versteht sich dabei von selbst, dass ein Saal zuweilen verschiedenen Zweigen dient, und da es keine eigentliche Reihenfolge der Säle gibt, auch nicht die Reihenfolge der Gruppen eingehalten werden konnte. Man wird aber überall die gleichartigen Gegenstände nach diesen Gruppen beisammen finden. Saal l enthält die Goldschmiedarbeiten, die Arbeiten in edlen Metallen oder solche, bei denen edle Metalle (wie tauschirtes Eisen) zur Verzie- rung gedient haben; ebenfalls die Copien solcher Arbeiten in Metall, z. B. die galvano- plastischen. Alle Gypscopien sind dem Gypssaal Nr. Vlll zugewiesen worden. Verbunden sind daher mit den Goldschmiedarbeiten die verzierten Waffen und die Emailarbeiten. Der grosse Stimsaal ll enthält die gesammten Poterier. in gebranntem Thon, in Fayence, Steingut und Porcellan, einiges ausgenommen, was hier nicht mehr Platz fand . und daher in Saal lll aufgestellt werden musste. Saal lll ist im Uebrigen den Glasarbeiten jeder Art gewidmet. Der grosse Oberlichtsaal lV muss zweien Zwecken dienen, einmal sammtlichen Holzarbeiten und kleineren plastischen Arbeiten, daher er auch der eigentliche Möbelsaal ist, und sodann allen Webereien, Stickereien und Spitzenarbeiten, so viele eben ausgestellt sind und nicht in Kästen und Mappen liegen. Saal V enthält alle Arbeiten aus nicht edlen Metallen, wie Saal l diejenigen aus edlen Metallen aufgenommen hat. Es sind die von Bronze, Messing, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen und auch Proben von Aluminium. Das stotflich Gleichartige ist allemal in den Kasten zusammengestellt; die grdsseren Gegenstände stehen frei. Saal Vl ist bestimmt, den modernen Kunstindustriellen Gelegenheit zu geben, ihre neuesten und besten Fabricate den Augen des Publicums vorzufnhren. Der Inhalt dieses Saales ist also wechselnd und umfasst das ganze Gebiet der Kunstindustrie; heimische wie fremde Arbeiten finden in gleicher Weise Aufnahme. Saal Vll ist vorzugsweise der Ausstattung der Bücher gewidmet, den Einbanden jeder Art, wie auch der inneren Ausstattung, den Miniaturen, der Illustration, den Typen u. s. w. Daran schliessen sich einerseits sonstige Lederarbeiten, verzierte Cassetten, Fut- terale in geschnittenem oder gepresstem Leder u. s. w., andererseits Erzeugnisse der Kunst, wie Miniaturmalereien, Initialen, Handzeichnungen und anderes. Dieser Saal musste aber auch zur Aufnahme sonstiger Gegenstände dienen, die anderswo nicht Platz finden konnten, z. B. orientalischen Arbeiten, Stroh- und Korbgeßechten, ethnographischen Ge- genständen, Siegeln u. s. w. Saal Vlll, der zweite der grossen Oberlichtsale, ist zur Aufnahme der Gypsabgüsse bestimmt worden, welche somit vereinigt sind. Die grbsseren, figürlichen Gegenstande in Gyps haben ausserdem im Arkadenhof unten und oben Aufstellung erhalten. Eine wesentliche Neuerung sind die im neuen Musealgebäude durch die Raumver- haltnisse ermöglichten additionellen Ausstellungen im Saale lX (i. Stock), welche am l. Mai durch eine wAusstellung der vervielfaltigenden zeichnenden Künsten inaugurirt wurden. Zweck derselben war eine Uebersicht der Entwicklung der vervielfaltigenden gra- phischen Künste in allen ihren Zweigen von der Erfindung jeder einzelnen Methode bis auf ihren heutigen Stand in hervorragenden und charakteristischen Beispielen zu eben. Eine solche Aufgabe würdig zu losen war nur durch die grösste Zuvorkommenhelt und Liberalitat der Kunstfreunde und der Vorstände der öffentlichen Sammlungen möglich, welche dem Museum ihre Schätze - sehr häuhg Unica - vertrauensvoll zur Ausstellung überliessen. Ihnen Allen, besonders aber Sr. kais. Hoheit dem durchl. Herrn Erzh. Albrecht, Sr. Exc. dem Herrn FZM. Franz Ritter v. Hauslab und dem Herrn Aug. Artaria sei hiermit der Dank des Museums ofentlich ausgesprochen. Der Katalog der Ausstellung, der in dem Mai- und Junihefte der vMittheilungenl enthalten ist, gibt über die Art der Eintheilung und den Umfang der Ausstellung Aufschluss. Die Vorarbeiten für die Ausstellung nxachte ein Comite, welchem der Director Jes Museums, Hofrath v. Eitelberger, Exc. FZM. Ritter v. Hauslab, Dr. M. Thausing, Herr Aug. Artaria und Custos F. Schestag angehorten. Die Dauer der Ausstellung betrug drei Monate, vom i. Mai bis 3x. Juli.