als romanisch angesprochen werden. Durch eine rundbogige Lucke ist der hohle Dachraum zugänglich. Die Höhe beträgt 208 Zentimeter, die Breite 92 und die Tiefe 53 Zentimeter. Breite und Tiefe sind also größer als beim Überlinger Schrank. Ich erwähne dies ausdrücklich, weil wir derartige Breiten- und Tiefenmaße nur in Tirol und niemals bei den niederdeutschen Giebelschränken wiederfinden, das Salzburger Exemplar daher auch schon in dieser Hinsicht zur alpenländischen Gruppe gehört. Seine Innenein- richtung stimmt dagegen mit dem Überlinger Schrank überein; er hat nämlich drei in gleichen Abständen eingestellte Lcgbretter. Zur Gruppe der Tiroler Giebelschränke zählt das schöne Exemplar mit den aus- gegründeten Bohlen in Kreuzenstein (Fig. 5). Auffallend ist hier im Gegensatz zu den vorbeschriebenen Schränken die Konstruktion des Giebels mit dem flach abfallenden Satteldach. Bei ihrem Anlauf zum Giebel sind die beiden Vorderwandbretter in Gehrung geschnitten und stützen in solcher Weise das Einsatzstück oder Giebelbrett. Die künst- lerische Ausstattung besteht in dem ausgegründeten Ornament - einer fort- laufenden Weinranke mit mehr an den Bärlapp erinnernder Blätterform, regelmäßig angeordneten Trauben, einzelnen Vögeln und einem Fuchs. Diese beiden Bretter sind gleich gearbeitet, und wurde ihre scheinbare Gegenseitigkeit durch das Stürzen der linksseitigen Hälfte erreicht. Der Schrank ist aus Lindenholz gefertigt, hat eine Höhe von 188 Zentimeter, eine Breite von 94 Zentimeter und eine Tiefe von 53 Zentimeter. Hinsichtlich seiner Inneneinrichtung weicht er von der bisherigen Fächereinteilung ab. In der linken Hälfte sind vier Seitenbretter angebracht, der übrige Raum dagegen ist frei, die rückwärtige Wand mit zwei Holzzapfen versehen. Auf der Innenseite der Tür finden wir eine mit mehreren Ausschnitten versehene Leiste angenagelt. Das starke Brett unterhalb des Giebelraumes enthält zwei Geheimfächer, ein vierseitiges größeres, von oben zugängliches und ein kleineres von ovalem Durchmesser, welches von vom mit Hilfe eines Schubers geschlossen werden konnte. Die Einrichtung, bestehend aus einem linksseitigen, sich auf vier bis fünf Bretter verteilenden Legeraum und aus einem Hängeraum mit zwei bis fünf Holzzapfen in der Rückenwand des Schrankes, ist nahezu für alle Giebelkasten Tiroler Herkunft charakteristisch und daher auch so ziemlich allen folgenden Exemplaren gemeinsam. Bei dem am häufigsten vertretenen Pustertaler Giebelschrank, durch- gehends aus Zirbelholz gefertigt, können "wir drei in der Konstruktion, be- ziehungsweise äußeren Ausstattung verschiedene Typen unterscheiden. I. Die Frontalwand ist nicht gegliedert und bilden die seitlichen Bohlen zugleich die Füße des Schrankes (Fig. 5 und 6). II. Der Giebelaufsatz und F ußteil des Schrankes sind bogenförmig aus- geschnitten und überragen die Kastenwand. Die Verbindung dieser Bogen untereinander wird mittels profilierter Leisten hergestellt. Die Motive des Bogenfrieses und der Wandarkaden erscheinen somit hier aus der Architektur des XIII. Jahrhunderts auf das profane Mobiliar übertragen (Fig. 7 und 8). Ein