30 Häusergruppen mit Bäumen stehen. Ähnlich ist das Mittelstück mit einer Flechtwerkrosette, umgeben von Gitterfeldern, graviert. Das Ganze ist außerordentlich exakt durchgebildet, und die Sorgfältigkeit der Arbeit ist auch daran zu erkennen, daß der Goldschmied selbst an einer selten sicht- baren Stelle, nämlich da, wo die Fußplatte oben an der Rückseite der Schauseite angebracht ist, eine fein durchbrochene, zierlich gravierte Scheibe eingesetzt hat. In derselben Goldschmiedewerkstätte dürfte wohl die Montierung einer runden Deckelterrine (Abb. 6) mit vierseitiger, an den Ecken geschwungener, abgeplatteter tiefer Untertasse (Abb. 7) entstanden sein." Bei dieser ist das Gitterwerk noch reicher durch- gebildet und zu den Kameen kommen noch Brillanten und kleine Muscheln dazu. Laub- und Bandelwerkfriese mit Gitter- und Flechtwerk sind bunt auf den Rändern der Untertasse aufgemalt, deren Fond ein kreis- rundes iigurales M edaillon, um- geben von ähnlichen Feldern wie auf dem Rande, mit Brust- bildern zweier Damen sehen läßt. Im Mittelfeld sind in einer Landschaft fünf nackte Putten zwanglos stehend, kniend und sitzend gruppiert, die Tee und Schokolade trinken. Unten im Vordergrund ist ganz klein die Signatur des Malers C. F. auf- Abb. B. Deckel der Wiener Porzellanterrine (Abb. G) mit Gold- _ _ montierung (Kaiserliche Eremitage. St. Petersburg) gemalt- Ebenso W13 die Deckel" schale ist auch die zu der eben beschriebenen Untertasse gehörige Terrine gefaßt. Die durchbrochenen Gitterfelder mit Kameen und Steinen lassen auf dem Gefäß selbst zwei, auf dem Deckel (Abb. 8) vier Felder frei, die wiederum in landschaftlicher Umgebung dieselben nackten Putten zeigen. Auf der Terrine sind es einmal zwei Knaben, die eine am Boden vor einer Säule stehende Gruppe fertig gebrannter Porzellane betrachten, Vasen, Becher und Schalen. Das zweite Bild zeigt sodann drei Putten mit Tassen und Vasen. Einer sitzt an der Töpferscheibe und dreht eine Schale. Wie die bisher besprochenen drei Felder geben auch die vier des Deckels hübsche Darstellungen aus der Porzellanfabrikation. Da erblicken wir einen Putto, der mit dem Blasbalg vor dem Töpferofen das Feuer anbläst, während ein zweiter einen Krug " Der Goldschmied hat das gemalte kombinierte Flechtwerk- und Gittermuster der Untertasse (Abb. 7) auf der eben besprochenen goldenen Platte (Abb. 5) der Schale verwendet.