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an alten Friedhöfen so weit vertreten, daß die Entwicklung desselben
deutlich verfolgt werden kann. Zu den ältesten und primitivsten Kreuzen
gehören die am Friedhof in Maria Wörth. Nur durch Anhauen der Stäbe
wurde der geringe Schmuck einiger Blattformen und bogenförmiger Haken
erzielt. Am Friedhof in Weißenstein treten schon symmetrisch angeordnete
Voluten als Kreuzschmuck auf. Zur größten Vollkommenheit steigert sich
die symmetrische Anordnung der Volutenzier bei einem Kreuze (Abb. 21)
am Friedhof in Pusarnitz. Die um das Mittelschild gebogenen, das Kreuz
bildenden Zierstäbe enden nach drei Seiten in reizende Lilien, während
dieselben am Fußende zu einem gewundenen Stab geformt werden. Die
weitere Anordnung der Voluten gibt Zeugnis von einem geläuterten
Geschmacke. Auf demselben Friedhofe finden sich Kreuze, bei welchen
der Übergang zur vollständigen Einhüllung der Kreuzforrn durch Ornamente
angebahnt wird. Die Anwendung des zum Teil geradlinigen Ornaments soll
durch das Kreuz am Friedhof in Greifenburg (Abb. 22) veranschaulicht
werden. Durch das Kreuz (Abb. 23) am Friedhof in Griffen wird die
Hoffnung auf ein neues Leben mit dem auf der Kreuzspitze angebrachten
Auferstehungssymbol angedeutet. Ein Kreuz mit reicherer Dekoration und
Bischofsfiguren auf der Verdachung findet sich im Lokalmuseum in Villach
(Abb. 24).
Um schließlich noch ein Beispiel aus der jüngsten Periode wieder-
zugeben, wird in Abbildung 25 ein Kreuz vorn aufgelassenen Friedhof in
St. Paul veranschaulicht.
DAS GRABDENKMAL GEORG SCHOMBERGS
VON LADISLAUS EBER-BUDAPEST S0
AS Interesse an dem großen Bildhauer Nikolaus von
Leyen ist besonders seit der im Jahre 1910 er-
schienenen Monographie August Richard Maiers
in steter Zunahme begriffen und es sind von
verschiedenen Seiten Versuche gemacht worden,
das dürftige CEuvre des Meisters durch Zuweisung
unbekannter Werke zu bereichern. Nun hat
Wilhelm Vöge mit Recht eine größere Vorsicht
in dieser Hinsicht empfohlen und die charak-
teristischen Merkmale des Stils des Künstlers auf
Grund seiner authentischen Werke darzustellen
versuchtf Dennoch bleibt die gar zu geringe Zahl der bekannten Werke
des Künstlers geradezu auffallend und daher das Bestreben, jenen noch
weitere anzureihen, wohl erklärlich. Zwei volle Jahrzehnte lang hat Nikolaus
"F Vöge, Über Nikolaus Gerhaert und Nikolaus von Hagenau (P) in Zeitschrift für bildende Kunst,
N. F. XXIV, S. 97 E.