Von obigen 201.654 entrichteten 11.169 Eintrittsgeld; von den 1,11o.664 Personen, welche in der Zeit vom 10. Mai 1864 bis 31. December 1873 das Museum besucht haben, kommen 99.836 auf die Zahltage. Die Weltausstellung nnhm selbstverständlich die Thitigkeit des Museums im abge- laufenen Jahre vorwiegend in Anspruch. Von allen Angehörigen des Instituts wurde die Gelegenheit, auf der Ausstellung Studien zu machen, so viel als möglich benutzt; durch die daselbst bewerkstelligten Ankäufe sind die Sammlungen des Museums nach ver- schiedenen Richtungen hin wesentlich bereichert worden; ebenso gingen durch das Mu- seum zahlreiche Erwerbungen, welche, grüsstentheils für Rechnung des k. k. Handels- ministcriums, für gewerbliche Museen in den Kronlindern gemacht wurden. Ausserdem brachte der Besuch der Fachmänner, Sammlungsvorstände, Lehrer, endlich der Gönner der durch das Museum vertretenen Bestrebungen aus allen Lßndern eine bedeutende Stei- gerung des penönlichen und schriftlichen Verkehrs mit sich. ' ' Dass Filialausstellungen in diesem Jahre nicht stattgefunden haben, bßdlrf 11mm der Erwähnung. Die Würdigung, deren das Wirken der Anstalt sich zu erfreuen hat, fand in der Bewilligung einer grösseren Dotntion für Ankäufe auf der Weltausstellung, in de? IllSCi- tigen Förderung der Angelegenheit des Schulbaues, in der Zuerkennung des Ehrendiploms durch die Jury der Weltausstellung und in allerhöchsten Auszeichnungen für mehrere Angehörige des Museums den errnuthigendsten Ausdruck. Auch hatten die beiden ver- bundenen Institute die Befriedigung, die Methode ihres Wirkens und die Erfolge denselben von Fachmännern aus den verschiedensten Ländern ruckhaltlos anerknnnt zu sehen. n. Beziehungen zu den Kronlandarn lml dem Auslands. Schon im Jahresberichte über das Jahr 1871 konnte den hervorragenden Anlheils gedacht werden, welcher dem Museum durch die k. k. Ministerien des Unterrichts und des Handels an den Bestrebungen um Reform des Zeiehenunterrichts und um Hebung des Fachschulwesens in Oesterreich zugewiesen worden war. Diese Be- ziehungen haben sich auch im abgelaufenen Jahre weiter entwickelt und vor allem ist die Angelegenheit der Reform des Zeichenunterrichts in ein neuee, bedeutungsvollen Sta- dium getreten. Auf Anordnung Sr. Excell. des Herrn Ministers für Cultua und Unterricht fanden im Laufe der Wintermonate, und zwar vom 22. November 187a bis 7. März 1873, im Museum unter dem Vorsitze des Directors des Museums und unter Theilnahrne des Sectionsrathes im Unterrichtsministerium Herrn v. Strasznicki Berathungen einer freien Commission von Fachmännem statt, welche zur Erzielung eines methodischen, leichfbr- migen Zelchenunterrichts an sämmtlichen österreichischen Lehranstalten Lehrp äne und lnstructinnen für Volksschulen, Realschulen, Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanstalten, Gewerbeschulen und Gymnasien ausarbeitete. Die Lehrpläne und die Grundzüge der lnstructionen erhielten die Genehmigun des Ministeriums und wurden in dem Verord- nungsblatte vom 1. September 1873 pu licirt, kamen auch in den wMittheilungehu des Museums Nr. 99 zum Abdruck. Dem von derselben Commission ausgesprochenen Wunsche nach Einführung all- gemeine r Zeichenschulen für das Freihandzeichnen wurde schon mit Beginn des Schuljahres 1373174 durch Gründung solcher Jedermann zugänglichen Anstalten in Wien und Brünn entsprochen und es ist Aussicht vorhanden, sie auch in anderen grosseren Städten bald in's Leben treten zu sehen. , Die Zahl dergewerblichen Faehschulen hat sich abermals auf das erfreu- licltste vermehrt. So erhielt unter Anderen Wallern in Böhmen eine Schule für Holz- industrie, Prag eine Schule für Goldschmiede. Lans in Tirol eine Lehrwerkstatte für Marmortechnik. In verschiedenen Fallen, wo die Umstände die Gründung eigenerArlstalten vorläufig nicht gestatteten, setzte das k. k. Handelsministerium Stipendien für Zoglinge aus, welche sich an der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums für gewisse Industriezweige auszubilden wünschen. Ausserdem untrde mit der Gründung von Gewerbemuseen in den Kronlandern vorgegangen; so in Brünn, Reichenberg, Karlsbad, Znaim, und in Prag ist eine Stiftung für den gleichen Zweck gemacht werden. Die Beziehungen des Museums mit Instituten verwandter Richtung im Auslande sind namentlich durch die Weltausstellung vielfach vermehrt worden. Eine Fülle neuer Anknüpfungsmomenze ergab sich insbesondere durch den in den Tagen des 1. bis 4. Se'p- tember 1873 im Museum abgehaltenen Kunstwissenschnftlichen Congress, die erste internationale Versammlung zur Besprechun der Interessen der Kunstwiasenschaft. An derselben nahmen 64 Personen Theil aus äesterreich-Ungarn, Deutschland, der