133 Monat in Meißen angestellt ward: und wir kein einziges ähnlich gut durch- geführtes ornamentales Werk von ihm kennen. Ich glaube nun, daß es sich hierbei um eines der beiden Modelle, die wahrscheinlich von Holz waren, handelt, die vor Kirchners Antritt der Fabrik zugeschickt worden waren. Das eine hatte ein Augsburger Goldschmied, das andere ein Regensburger Kaufmann, der jedenfalls nur vermittelte, eingesandt. "'95 Weiter hebe ich zwei Vasen hervor, die mit dem Bildnis der 1741 zur Kaiserin gekrönten Elisabeth Petrowna geschmückt und wahrscheinlich im Anfang ihrer Regierung in Meißen angefertigt worden sind. Die Grundformen zu diesen beiden Stücken waren damals in der Fabrik bereits vorhanden, und nur die Einzelverzierung wurde der Bestellung entsprechend geändert. Fig. 6. Teile aus dem Andreas-Ordensservice, um x75o Figur 5 zeigt eine in Bronze montierte Deckelvase, die mit kräftigen Blumenzweigen belegt ist und unter einer weit ausstrahlenden Sonne in einem von zwei Genien gehaltenen Blumenkranz das Reliefporträt der Kaiserin trägt. Darunter ist das mit Kaiserkrone bekrönte, von der Kette des Andreas-Ordens umgebene kaiserlich russische Wappen gemalt. Auf dem Deckel befindet sich die sitzende Gestalt eines Apollo. Die gleiche, um die Mitte der dreißiger Jahre von Kaendler modellierte Vasenform mit derselben Deckelligur, aber mit etwas anders gestaltetem Belege sowie ohne Relief- porträt und Wappen, weshalb hier die Sonne tiefergerückt werden konnte, befindet sich im Besitze des Grafen Brühl-Renard in Seifersdorfii" Die zweite Vase zeigt gleichfalls den von Kaendler bevorzugten plastischen Charakter, und zwar in der leichten Längsriefelung und in der "' Er kam am zg. April x727 zum erstenmal zur Fabrik. "" Berling, Meißen-Festschrift, rgm, S. u. la's Abgebildet: Berling, Das Meißner Porzellan, 1900, Fig. 58.