sich überzeu-
gen,daßFigu-
ren und Oma-
mentikgleich-
zeitig entstan-
den sind.
Was die
vielenRestau-
rierungen, die
Molinier an
unseremWer-
ke zu „sehen"
glaubt, anbe-
langt, kann
man, aus dem
eben ange-
führten Ver-
gleich der ein-
zelnen Teile folgernd, mit Sicherheit behaupten, daß diese Angabe
lediglich aus der kritiklosen Benutzung des Fulin-Molmenti-Führers hervor-
gegangen ist. Sicher sind an unserem Werke Restaurierungen vorgenommen
worden, einzelne Attribute der Heiligen wurden im Laufe der Zeit erneuert;
es sind dies aber belanglose Veränderungen, die den allgemeinen Stilcharakter
des Werkes absolut nicht beeinträchtigen. Molinier ist aber mit einer kurzen,
falschen Angabe der Beurteilung unserer Pala einfach aus dem Wege
gegangen. 4, 1 4.
Abb. 8. Venedig, San Polo: Relief, Anfang des XIV. Jahrhunderts (Photogr. Naya)
Wollen wir kritisch vorgehen, so müssen wir den Ausgangspunkt unserer
Untersuchung bei Flaminio Corner ansetzen und uns fragen, wie weit diesem
Historiker Glauben geschenkt werden darf, wenn er die Entstehungszeit
der Pala mit folgenden Worten in das Jahr 1290 versetzt: „Anno 1263. die
15. Novembris suffectus fuit in Prioratum quidam Canonicus, Benedictus
nomine, qui anno 1290 argentea tabula auro splendida, et egregio opere
elaborata, aram maiorem ornavit." Es ist klar, daß Kompilatoren von Guiden
(ein solcher Kornpilator ist auch Corner) sich einfach an die vorhandene
Literatur oder an die Tradition halten. Wie Corner in unserem Falle auf das
Jahr 1290 und den Abt Benedikt gekommen ist, kann man heute nicht mit
Bestimmtheit angeben. Da die älteren Führer darüber nichts zu berichten
wissen, so kann man vielleicht annehmen, Corner habe aus der lokalen
Kirchentradition sein Wissen geschöpft. Der Kunsthistoriker aber ist ver-
püichtet, diese auf ihre Echtheit zu prüfen, indem er sie mit dem stilistischen
Befund in Beziehung stellt.
Auf jeden Fall müssen wir von der Angabe Corners ausgehen, denn
bei der Besprechung der Pala von San Salvatore handelt es sich nicht nur