war, modellierte Wilhelm Christian nichts mehr für die Fabrik, wogegen sein älterer Bruder seine Tätigkeit bis 1785 fortsetzte. Verglichen mit seinem Kollegen an der Wiener Fabrik, Johann Josef Niedermayer, ist er völlig im Formenwesen des Rokoko befangen, während Niedermayer den Zusammen- hang mit den großen Traditionen der Akademie und der Wiener Barocke niemals verleugnet. Handelt es sich aber um lebendige Realistik der Figuren, dann nähern sich beide in ihrer Ausdrucksweise, wenn auch der Berliner, Kaiserin Katharina II. von Rußland, aus dem für die Kaiserin 1770 bis 1772 angefertigten Tafelauisatz wie zum Beispiel in manchen Typen aus dem gewöhnlichen Leben, wie etwa in den Figuren: der erzürnte Schuster, Kutscher und Hausmädchen, Schornsteinfeger und Köchin etc. etwas derb ist, der Wiener dagegen liebenswürdiger und zarter. Als in den achtziger Jahren in vielen Fällen der Modelleur Müller an Stelle Meyers getreten war, gelangte der von Friedrich dem Großen durch längere Zeit hindurch unterdrückte Klassizismus allmählich zum Siege. Es erscheinen die unvermeidlichen antiken Götter und Göttinnen mit ihren hübschen, aber ausdruckslosen Gesichtern und ihrer Langweile an Stelle früherer Geziertheit. VortreiTlich ist dagegen die in den siebziger Jahren