zweite mit Schäfergruppen in Land- schaft, von denen eines hier abgebildet ist, ganz aus dem Geiste des deutschen Rokoko hervorgegangen und zählen zu den reizvollsten Leistungen der Fabrik. Hierzu sind auch die einfacheren De- jeuners zu rechnen, die mit ihrem ein- farbigen grünen, purpurnen, zart rosa- roten sowie auch in zwei oder drei Far- ben ausgeführten Blumendekor eine für Berlin charakteristische Gattung darstellen. Eine weitere Gruppe bilden die nach Meißner Vorbild ausgeführten Fondporzellane mitMalereien inweißen Reserven. Der Grund, oft in einem tiefen Königsblau gehalten, ist hierbei häufig durch zierlichen Golddekor belebt. Ge- gen Ende der sechzi- ger jahre erscheinen auch Servi- cemit„Ovi- dischen Fi- guren",von denen aber nur wenige Reste auf uns gekommen sind. Später tritt, so wie in den übrigen Fabriken, der Gemmenschmuck auf, an- tike Köpfe in Medaillonform, in sehr verschiedener Ausführung. Um 1780 tritt die Mode der Silhou- etten an Stelle der Gemmen. Sie ist die Vorläuferin der sentimentalen Gattung und der häulig nicht sehr geschmackvollen „sprechenden Porzellane", unter denen die witzigen und humorvollen noch die erträglichsten sind. Auch bei den Vasen zeigt sich zur selben Zeit noch ein feines, nicht allzu üppiges, jedoch keineswegs dürftiges Rokoko, wie wir es an den beiden hier reproduzierten Beispielen sehen, der Potpourri-Vase des Hamburger Kunstgewerbe- Weimar-Vase mit dem Bildnis Friedrichs des Großen, J. G. Müller, 1785 _ n _ Vase mit dem Bildnis Friedrich Wil- museums, mit Vogeln auf den Zweigen an der helmslll.(ÖsterreichischesMuseum)