203 nis hinaus klarer gemacht werden, und die Feststellung bestimmter Gruppen von Stoffen sowie ihre Verbindung mit einzelnen Kunstgebieten (Alexandrien, Syrien, Persien, Byzanz, später mit den verschiedenen islamischen Ländern) gehört für den Forscher jedenfalls zum Anregendsten und wirkt durch die ausgebreiteten Kenntnisse und den aufgewendeten Scharfsinn vielfach er- staunlich. Es wird aber so viel Neues geboten, daß es auch für den im Stoffe einigermaßen Bewanderten - oder vielleicht gerade für den - noch eini- ger Zeit bedürfen wird, um allen Ge- danken nachzugehen, sie nachzuprü- fen und in die allgemeine Vorstellung einzureihen. Für den Kunstfreund im allgemeinen, den Sammler und selbst für den Museumsverwalter kommen diese Perioden wohl auch weniger in Betracht, da sich die besprochenen Stücke bis auf wenige noch im Besitze alter Kirchenschätze befinden. Wir wollen uns darum an dieser Stelle mit einem kurzen Hinweise auf die Bedeu- tung dieser Abschnitte begnügen. Für weitere Kreise der Kunst- und Geschichtsfreunde sind die Aus- einandersetzungen über das Entstehen der eigentlichen italienischen Weberei, die einen Hauptteil des zweiten Bandes bilden, jedenfalls wichtiger. Sehr be- merkenswert ist es zum Beispiele, daß Falke die seit Jahrzehnten in allen Ar- beiten und Sammlungen so reich vertre- tene ,,sizilisch-sarazenische" Gruppe der Webereien so ziemlich in nichts aufzulösen sucht, dafür aber bemüht ist, klarer zwischen den west- und ost- islamitischen Einflüssen auf die frühen Haupt-Produktionsstätten Italiens zu unterscheiden, wobei sich dann das mehr nachWesten ausblickende Lucca von dem ostwärts gewandten Venedig Kupfergravierung, Oberitalien, Ende des XV. jahr- hunderts, nach Falke Venezianischer Brokat, XV. jahrhunden, Museum _ _ in Brüssel, nach Falke deutlich abzuheben scheint.