begünstigte." Auch hier wird dem näheren Oriente eine geringere Rolle zugedacht, als man bis nun annehmen zu müssen glaubte; um so höher werden aber die sonst wohl geringer bewerteten und später angesetzten Rückwirkungen Italiens auf den näheren Orient eingeschätzt. Einschieben wollen wir hier, daß Falke auch dem Bestehen früher nördlicher Erzeugungs- stätten von Webereien sein Augenmerk zuwendet, besonders in romanischer Zeit Regensburg, auf das schon Dr. Jakob im I. Jahrgange der „Zeitschrift für christliche Kunst" (Köln, 1888) hingewiesen (vgl. Abb. auf Seite 202), und Paris, dem Falke bereits vor einigen Jahren eine Gruppe bemerkenswert zarter Stoffe zuge- schrieben hat." Wenn man be- treffs der spätmit- telalterlichenKunst Italiens in mancher Hinsicht auch be- zweifeln mag, ob der nordische Be- griff „Gotik" in vol- lem Umfange auf Italien anzuwen- den sei und die Fra- ge manchmal (aber nicht gerade beiFal- ke) als Wortstreit erscheinen mag, so gibt es doch einen Punkt in Italien, der auch die äußeren Formen der nor- dischen Aus einem Gemälde des Meisters von Flemalle, im Städelschen Institute zu (Krabben Laub Frankfurt am Main, erste Hälfte des XV. Jahrhunderts, nach Falke s Werk und anderes) in reicherem Maße und oft phantastisch ausgebildet zeigt: Venedig, dessen Webeentwicklung nun in künstlerischer und wirt- schaftlicher Hinsicht klarer hervortrittt. Im XV. Jahrhunderte, da solche gotische Stoffe blühen, zeigt sich in Florenz aber auch schon echte Re- naissance; die Zusammenstellung dieser Gruppe bei Falke ist von hervor- ragendem Werte, und das Österreichische Museum kann von besonderem Glücke sagen, eines der schönsten Beispiele dieser Art zu besitzenw" ' Natürlich kann auch das Streben nach solchen Mustern die neue Technik hervorgerufen oder wenigstens gefördert haben. v" In diese Gruppe würden auch die Stoffe aus Klosterneuhurg gehören, die bisweilen mit Leopold dem Heiligen in Zusammenhang gebracht werden; vgl. Falke, Abb. 298 ff. "n Abb. 535, bei Falke; ebenso auch in des Referenten Werk, Tafel 207. - Falke stellt auch eine Gruppe venezianischer Renaissancearbeiten fest, die er zum Teile mit Entwürfen Jacopo Bellinis zusammenbringt; die