Periode das „Unpersönliche" der Textilkunst für uns gemildert. Nebenbei bemerkt, sind auch die Stoffdarstellungen auf alten Bildern (wie die Beispiele auf Seite 204 und 205) in reichern Maße und mit kritischer Schärfe zum Vergleiche und zur Datierung herangezogen." Vom XVI. Jahrhunderte an hat sich Falke kürzer gefaßt als in den vorhergehenden Abschnitten; immerhin läßt er uns in der französischen Weberei der späten Barock- und Rokokozeit eine der größten Glanzperioden der Textilkunst erblicken. Ebenso konnte auch hier manches früher weniger Gekannte, wie die spanische Renaissanceweberei, oder manches inzwischen erst Neuaufgefundene, wie das reichhaltige Werk Philippe de Lasalles, im Zusammenhange für uns neue Bedeutung erlangen. Wie gesagt, ist es nicht möglich, einem so umfangreichen und in Vielem so neuen Werke sofort in allen Einzelheiten nachzugehen, alles nachzuprüfen und auf seine Wichtigkeit hin einzuschätzen; daß es sich aber um eine bedeutende und für den Kunstfreund und Forscher geradezu unentbehrliche Arbeit handelt, werden wohl schon diese kurzen An- führungen gezeigt haben. Und wir können alle Forscher nur auffordern, sich in das Werk zu vertiefen, Anregung daraus zu schöpfen und die sichere Fülle des als richüg Erkannten weiter fruchtbar zu machen. Eine Kunst- bibliothek, die dieses Werk nicht besitzt, muß wohl als unvollständig gelten. Dankbarst anzuerkennen ist auch, daß Falke einen großen Teil der Tafel- abbildungen in seinen Textbänden verkleinert wiederholt hat, so daß auch die Lesbarkeit und Handlichkeit wesentlich gefördert wird." Unnütz werden dadurch die großen farbigen Tafeln natürlich nicht, wenn wir manchmal auch das Gefühl haben, daß man nach dem Stande des heutigen Wissens, aber selbst des Wissens früherer Jahre, die Auswahl der Tafelabbildungen anders hätte treffen können, als es von Falkes Vorgänger geschehen ist; das ganze, nun von Falke vollendete, Werk zusammen ist aber, auch abgesehen von dem hohen wissenschaftlichen Werte, schon als Material- übersieht von größter Bedeutung und kann durch das gewaltige bildliche Material allein schon der Praxis und der Forschung reichlich Anregung bieten. KLEINE NACHRICHTEN S0- EZESSIQNSFRÜHLING. Auf dem Ausstellungsplakat der Freien Sezession wächst aus dürrem Baumstumpf ein grünendes Reis. E. R. Weiß hat dieses Verkündi- gungszeichen gefunden, ein billiges Symbol, reichlich banal für eine Gruppe der program- matischen Unkonvention, ja auch als künstlerische Vignette bleibt es nur ein magerer und spärlicher Einfall. Jedenfalls scheint die Ausstellung selbst anregungsvoller und inter- essanter als ihre Anschlags-Fanfare. Die Veranstalter sind die Ursezessionisten, die alte " Das auf Seite 264 abgebildete Stück ist erst kurz vor Abschluß des Falkeschen Werkes an das Öster- reichische Museum gelangt. '"' Leider fehlt nur ein Index, wofür der Verleger die bei einem solchen Werke kaum nennenswerten Auslagen nicht scheuen sollte.