die speziell für Frühstücksservice erfunden
wurden. Schon unter den aus der Zeit Gotz-
kowskys erhaltenen finden wir gerippte Kaffee-
service, eine Gattung, die später mehrfach
variiert wurde und gewöhnlich einen Dekor
in Blaumalerei erhielt. In einer Reihe von
Varianten erscheinen auch die reizvollen, mit
Reliefzierat versehenen Frühstücksgeschirre,
deren farbiger Dekor bald in Amoretten, die
auf Wolken schweben, einfarbig in Ponceau-
oder Eisenrot ausgeführt, bald in schwarzen
holländischen Bauernfiguren, Schäferstücken
und so weiter besteht, wie denn überhaupt in
der Bemalung große Vielseitigkeit herrscht
und Vögel, jagdtiere, Schafherden, Chinesen,
verkleidete Affen, Früchte, Blumen und Ve-
duten sowohl in bunten Farben als auch ein-
farbig auf-
treten. Viele
von diesen
Servicenge-
hören zum
Besten,was
die europäi-
sche Porzel-
lanmanufak-
tur dersech-
ziger Jahre
überhaupt
hervorgebracht hat. Das hier abgebildete
Dejeuner aus dem Teezimmer des Pots-
damer Stadtschlosses ist ein Phantasie-
stück, dem das Motiv des Frühstücks-
services eigentlich nur zum künstlerischen
Vorwande dient. Auf einem Untersatz mit
Rocaillen stehen Einsatzgitter, Deckel-
tassen in Form von flammenden Herzen,
die von Bändern umwunden sind, deren
Schleifen die Henkel bilden, und zur Seite
sind Amors Köcher und Fackel, von Rosen
umgeben, als plastische Zier angebracht.
Während dieses Modell den französischen
Einfluß stark betont, sind zwei andere,
Vase mit Punenbacchanal, um 1780
Weimar-Vase mit dem Bildnis der Prinzessin
Friederike Luise von Hessen-Darmstadt, Mo-
anx von J. o. man", 17a; eines mit schwebenden Kinderliguren, das