243 dürfte aber nach Riesebieter vermutlich eine Coburger Arbeit seinü" Eine ganze Musikkapelle in Bergmannstracht, Proskauer Herkunft, war aus dem Besitze des Breslauer Kunstgewerbemuseums auf der Ausstellung zu sehen. Jeder dieser fünf Musikanten ist an einen Sockel gelehnt, trägt hohe gelbe Schuhe, rote Kniehosen, einen dunkelbraunen Schoßrock, eine hohe braune Mütze mit rotem Futter und Trommel, Flöte, Kniegeige oder Waldhorn. Die 115 Millimeter hohen Figürchen sind nicht bezeichnet. Proskau ist nebst der Musikkapelle durch drei weißglasierte unbezeichnete Figürchen des Breslauer Kunstgewerbe- museums vertreten: zwei stehende, an einen Baumstamm gelehnte Knaben, als Gegenstücke gedacht, in gleicher Stellung, Kleidung und Armhaltung (Höhe 1 1 o Milli- meter). Dann durch eine Callot-Figur, ' ebenfalls nur weiß glasiert und unbezeich- net. Es ist ein gut modellierter Zwerg in Husarentracht, mit verschnürtem Rock und hohem Kalpak, die Attila keck auf der rechten Schulter balancierend (Höhe no Millimeter). Proskau hat auch die in Holitsch so beliebten Vögel bevorzugt. Ein kleiner buntfiedziger Papagei mit abnehmbarem Kopf und einem grünen, vom Halsring ausgehenden Band am Rücken als Henkel gehört dem k. k. Österreichischen Museum in Wien und ist auf der Unterseite der gewölbten Fußplatte in Mangan D. P. (Dietrichstein-Proskau) bezeichnet (Höhe 220 Millimeter). Dem Brünner Erzherzog Rainer- _ _ _ _ Museum gehören zwei ebenso in Mangan Tnton, I-lolnsch (Miixäeälrxäzärancisco-Carohnum bezeichnete Leuchter, je ein sitzender nackter Knabe mit manganfarbenem Schurz am Schulterband; er sitzt auf einer umgestülpten Muschel und hält mit beiden Armen eine Leuchterdille in einem Füllhorn (Höhe 190 Millimeter). Viel besser modelliert, weil auf eigener Beobachtung des täglichen Lebens beruhend, ist die sitzende Schnitterin des Erzherzog Rainer-Museums. Sie hat sich gegen die sengende Sonne durch einen breitkrempigen braunen Hut über der grünen Haube geschützt und das Gewand gelüftet. Mit dem nackten rechten Arm stützt sie sich auf ein Kombündel, das Untergewand 1' O. Riesebieler. Coburger Fayencen. (Cicerone, III, S. 95.)