nahe stand, in dieser Form porträtieren ließ; außerdem machen stilistische Gründe eine etwas spätere Entstehung wahrscheinlich. Die Figur ist etwas derb und vierschrötig, die Haltung unfrei und gezwungen, der Kopf grob und ausdrucksarm; das sind Eigenschaften, die der Kunst am Hof eines eleganten und raffinierten Kunstfreundes wider- sprechen. Diese auch im Motiv genrehaft anmu- tende Brunnenfigur ist im Gegenteil ein volks- tümliches Erzeugnis ei- nes heimischen Künst- lers; am liebsten möchte man an Johann Wald- burger denken, der im zweiten, dritten ]ahr- zehnt des XVII. Jahr- hunderts der führende Bildhauer Salzburgs ge- wesen zu sein scheint. Seine Justitia von 1617 über, dem Rathauspor- tal," seine Madonna von 1628 in Nonnberg" zeigen ähnliche Eigen- schaften ; schwere, etwas plumpe Gestalten, leere Gesichter, runde, ziem- lich tiefe Falten in den konventionell gelegten Draperien. Die bisher bespro- chenen Brunnen standen in engem Zusammen- hange mit fürstlichen Bauten; Zierstücke der Abb. 4. Herkulesbrunnen in der Residenz Festung, der Residenz, des Mirabellschlosses, konnten sie kaum als öffent- liche Brunnen gelten. Es fehlt ihnen der Kontakt mit dem Leben der Bevölkerung, die vielfältige Berührung mit dem Tun und Treiben des Tages, ' Vgl. Österreichische Kunsttopogräphie. XIII. S. x55; Fig. 237. " Die Madonnenhgur gehörte zu dem 16:8 verfertigten Hochalrar der Stiftskirche, der x853 nach Schetfau übertragen wurde. Vgl. Österreichische Kunsttopographie, VII, S. LXI, 32 und x39; Fig. 200. 33