gen fürstlichen Unternehmungen? Auf Max Gandolph folgt Erzbischof Johann Ernst Thun, der Neffe Erzbischofs Guidobald, der dessen Bau- tätigkeit noch wesentlich übertrifft und als der große Auftraggeber Johann Bernhard Fischers von Erlach einer der bedeutendsten Bauherren unter den Salzburger Fürsten heißen kann. Auch in der Brunnengeschichte Salzburgs hat er sich durch die Anlage der Pferdeschwemme auf dem Sigmundplatz einen rühmlichen Anteil gesichert. 1695 wurde das Bassin angelegt und von dem Bildhauer M. Bernhard Maendl die Mittelgruppe verfertigt (Abb. 19). Das Salzburger Museum besitzt eine kleine Skizze zu diesem Werke; zwei nackte Jünglinge versuchen das galoppierende Pferd zurückzuhalten (Abbil- Abb. n. Hofstallschwemme nach einem Gemälde H. Sattlers im Salzburger Museum dung Österreichische Kunsttopographie XIII, Fig. 295). Diesem Entwurf ist die Ausführung außerordentlich überlegen; aus den zwei Knechten ist einer geworden, der mit dem aufbäumenden Pferde durch die herabgleitende Decke kompositionell sehr geschickt verbunden ist, während die Energie der Bewegungen von Mann und Roß der ganzen Gruppe etwas Drama- tisches und Packendes gibt. Es ist begreiflich, daß sich diese Gruppe von Anfang an besonderer Beliebtheit erfreute und daß sich die lokalpatriotische Tradition daran knüpfen konnte, Prinz Eugen von Savoyen habe das Werk um jeden Preis haben wollen und 7000 Gulden dafür geboten. Allein es sollte Salzburg zieren helfenliwi" Ilg hat den Ausgangspunkt dieser Überlieferung wohl mit Recht in dem Umstand erkannt, daß sich vor der Gartenfassade ' Unter Erzbischof Johann Ernst hat Opstal noch Tritonen für einen Brunnen im Mirabellgarten ver- fertigt, von denen nichts Näheres bekannt ist. Pirckrnayer a. a. 0., S. 47. " B. Pillwein, Lexikon salzburgischer Künstler, Salzburg 1821, S. x38.