Der älteste tigürliche Marmorgrab- stein des engeren Straubinger Gebietes ist die Grabplatte des „heiligmäßigen" Bruders Albert von Haygerloh (Abb. 7), gestorben 1311, in Oberaltaich," deren Umschrift uns in den Schlußworten „procuräte düo petro abate sculptus est lapis iste mcccvc" eine sichere und um so dankenswertere Datierung gibt, als der primitive altertümliche Charakter des Steines sich ohne weiteres mit dem Todesjahr des Ordensbruders in Ein- klang bringen ließe. Das flache Relief zeigt den Verstorbenen in schwäch- licher Haltung; der Ornat mit dürftigen Besatzstücken in Linienritzung legt sich in kümmer- lichen Fal- ten um den KörpenGanz versagt das Können bei den breiten gliederlosen Händen, de- über das mit einem Nim- Abh.6. Steinfngur des Grafen Friedrich von Bogen in der Sammlung des Historischen Vereins in Landshut " Riehl, a. a. O. S. 134. "' Riehl, a. a. O. S. zu. neu gegen- Abb. 5. Steinügur des Grafen Aschwin von Bogen in der Sammlung des Historischen Vereins in Landshut bus auf ein Kissen gebettete Haupt trotz des begreiflichen Mangels individueller Züge und trotz der gänzlich mißratenen Ohren noch besser geglückt erscheint. Von dem gleichen Meister stammt der Porträtstein des eben genannten Abtes Petrus Ursenbeck, gestorben 1403, an der Friedhofmauer in Oberaltaich. Der Abt ist r eines der wenigen Beispiele - mit geschlossenen Augen dargestellt, im übrigen hält sich das Werk durchaus auf der gleichen Entwicklungs- stufe (Abb. 8)." Mir will es scheinen, als ob wir es hier mit Arbeiten eines schwer ringenden Klosterkünstlers zu tun hätten, der offenbar noch ganz im Banne älterer Vorbilder steht, von