1,-; ,. V - ' und wie, um der müden, schwachen ' "i ' " ' "A Rechten zu Hilfe zu kommen, halten noch zwei Engel Schaft und Spitze der Rennfahne. Das Haupt des in der Blüte der Jugend Verblichenen ist zur Seite gesunken, die Augen sind geschlossen, ein leiser Schmerz liegt über den Zügen." Der neue Typus tritt so unver- mittelt in die Erscheinung, zugleich auch mit einer solchen feierlichen Größe und Abgeklärtheit und mit solcher Überzeugung der dargestell- ten Individualität, daß er sich nicht aus den obengenannten Vorläufern, den ldealbildnissen Aribos und Pipans entwickeln läßt. Der Einfluß von Süden, aus dem Kreise Heiders und damit von Salzburg weist aber auch hier auf die richtige Fährte. Die Stiftskirche inBerchtesgaden bewahrt an der westlichen Innen- wand die Scheintumba für den 1435 verstorbenen Propst Petrus Pienzen- auer, die den Schlüssel für die frag- lichen Punkte des neuen Problems bietet und uns den Zusammenhang der Albrechtstumba mit Salzburg er- schließt (Abb. 18). Es sei hier im wesentlichen wiederholt, was ich be- reits andernorts über dieses treffliche Werk, das den wichtigsten Wendepunkt in der Sepulkralplastik der alten Salzachstadt darstellt, zu sagen wußtef" Zwiefaches schwebte dem tüchtigen Meister als Aufgabe und Ziel vor. Zunächst wollte er ein getreues Bild des Propstes schaffen, aber - und darin liegt das zweite wichtigere Moment seines Problems - nicht den Leben- digen wollte er schildern, sondern den im Tode Verblichenen (Abb. 19). Der letzte Teil des Themas bietet im Bereiche der Salzburger Kunst etwas Neues, bis dahin völlig Unbekanntes. Der Künstler geriet hier in ein Dilemma, denn, wie das nachträglich ergänzte Todesdatum beweist, ließ der Propst seine Grabplatte schon zu Lebzeiten meißeln, so daß also die Aufgabe in "' Herzog Albrecht II. starb kaum dreißig Jahre alt. Nach den Berichten von Trithemius und Arllzreiter galt er als tapfer, schön von Gesicht, gutherzig und mildtätig. Vgl. Josef von Mußinan, Geschichte der herzog- lichen niederbayrischen Linie Straubing-Holland, Sulzbach 1820, S. 5x. ' i" Ph. M. Halm, Hans l-Ieider, a. a. O. S. 44g. Abb. 17. Deckplnue vom Hochgrab des Pfalzgrafen Rupert Pipan in der St. Manins-Pfarrkirche zu Amberg