Flachreliefporträt des Meisters überhaupt zur Verfügung steht. Immerhin deuten doch auch die Augen auf seine Hand. Freilich ragt aber das Bildnis der Agnes Bernauerin, in dem gewiß niemand die „schöne Baderstochter von Augsburg" vermutet, auch nicht an eines der früheren Werke hin. Wenn auch die frühere Bodenlage der Platte geschadet haben mag, so fühlt man dennoch auch die künstlerischen Schwä- chen, die wir uns viel- leicht durch den Mangel an geeigneten Unterla- gen für das Porträt er- klären dürfen. Möglich wäre aber wohl auch, daß die Kunst des Meisters mehr auf die scharfen charakteristischen Züge der Männlichkeit einge- stellt war. jedenfalls sehen wir in dem nächsten und letz- ten Werk, das wir dem Meister zuschreiben dür- fen, daß der Flachrelief- stil seinem Können, eine Individualität präzis zu schildern, kein Hemmnis bot. Dieses Werk führt uns nach Passau, über dessen Grabmalplastik zunächst einige allge- meine Bemerkungen vor- anzuschicken sind. Der heutige Be- stand Passaus an figür- Abb. 3x. Der Mann mit den Nelken von jan van Eyck liehen Grabdenkmälern des späteren Mittelalters erscheint angesichts der großen kunstgeschichtlichen Bedeutung der Stadt im XIV. und XV. Jahrhundert und gegenüber der relativ großen Zahl von Inschrift- und Wappensteinen sehr mäßig." Wir werden, zumal sich darunter nur wenige der Kirchenfürsten befinden, daraus schließen dürfen, daß auch hier das meiste der Zeit zum Opfer gefallen ist. Unter den Werken des XIV. Jahrhunderts beansprucht nur der Doppelgrabstein für die Domherren Gottfried von Kirchberg und Eberhard von Wartstein in der ' Riehl, a. a. O. S. x35. i W. M. Schmid, Passau (1912). S. 4a und S. 76.