ecclesiae in plerisque locis visebantur . . . . I" Werden wir die höiisch übertreibende Begeisterung und un- verkennbaren Schmei- cheleien in erster Linie wohl dem unermüdlichen Briefschreiber und welt- gewandten Diplomaten zugute halten müssen, so dürfen wir dabei doch nicht ganz übersehen, daß hier ein außerordent- lich feinsinniger, an den Schätzen der Antike ge- bildeter Renaissance- fürst zu uns spricht. Freilich bleibt die Be- schreibung ziemlich all- gemein, so daß man sich nur eine unvollkom- mene Vorstellung von dem Denkmal machen kann. Analog andern Denkmälern wird man sich den Patriarchenjob kaum zweimal, sondern wohl in Verbindung mit einem Propheten in den oberen Zwickeln der Platte als Schriftband haltende Halbiiguren neben dem üblichen Kissen zu denken haben, während die Engel wohl als Wappenhalter tigurierten. Die Platte des Pienzenauer oder des Polhaym oder Eybenstocks Grabsteine für Propst Surauer in Gars oder für Propst Petrus in Au können dabei unserer Vermutung etwas zu Hilfe kommen. Als das wichtigste aber ertönt gerade aus dem Munde des Quattrocentisten, des Zeitgenossen Donatellos, das: „Vera illic vestra jacebat imago." Wenn auf einen der zeitgenössischen Bildhauer, läßt sich dieses durch seine Schlichtheit aus dem Schwulst des Abb. 38. Von der Turnba des Wilhelm von Aichberg in der Pfarrkirche zu Isarhofen ' Rudolf Wollrnn, Der Briefwechsel des Eneas Silvius Piccolomini, I. Aht., I. Band, Wien (1909), S. 433 (Fontes rerum austriacarurn, herausgegeben von der Historischen Kommission der Kaiserlichen Akademie der Wissenschahen in Wien, II. Alm, LXI. Band). Vergleiche auch Gaspar Bruschius, De Laureaco veteri admndumque celehri olim in norico civitate et de Patavio Germanico etc. Basileae 1553 pag. 305. - Glinthner Seb., Geschichte der literarischen Anstalten in Bayern, Band III. Was hat Bayern für Wissenschaften und Künste getan. München 1815, S. 88, und S. 43. - Siegrnund Riezler, Geschichte Bayerns, Gotha III (1889), S. 945.