355 weiten Kreisen bekannt gemacht worden und werden nun in einem trefflich ausgestatteten und übersichtlich geordneten Band in typischen Beispielen als Dokumente seines Erziehungssystems von Professor Öiiek veröffentlicht. In einem ausführlichen Vorwort bringt der Autor seine Grundsätze, Anschauungen und Erfahrungen anregend zum Ausdruck und macht so seine wertvolle Tätigkeit auch denjenigen nutzbar, die nicht in unmittelbaren Kontakt mit ihm treten konnten. Von diesen reizvollen Arbeiten geht eine belebende Wirkung aus; von Frohsinn, Arbeitsfreude und Gestaltungskraft erzählen diese Blätter, die merkwürdig unmittelbar und frisch die jugendlichen Inspirationen widerspiegeln. Es ist das große Verdienst Öiieks, dieses kostbare und edle Gut der kindlichen Seele, die Eindrucksfahigkeit, die mit Aus- drucksbedürfnis zusammenwohnt, gehegt und gepflegt zu haben; es ist sein besonderes Geschick, diese produktiven Triebe durch Schaffung von mannigfaltigen Arbeitsgelegen- heiten und Möglichkeiten lebendig erhalten und wirksam gemacht zu haben. Wie klar und zielbewußt seine Methoden dabei waren, wie voll von echtem künstlerischen Empfinden seine Stellungnahme zu der jugendlichen Produktivität ist, lassen die Resultate ebenso wie die Aufklärungen über seine Prinzipien und Grundsätze erkennen, die im Texte nieder- gelegt sind. Und wenn man dann die mannigfaltigen Techniken verfolgt, die er zu entwickeln und anzuwenden verstand, die Vielseitigkeit der Probleme und Aufgaben, mit denen er der Verschiedenaxtigkeit der Begabungen gerecht zu werden versteht, so begreift man die große Bedeutung, welche dieser Jugendkurs besitzt. Die vortreffliche Schulung des Sehens, des Bächenhaften Gestaltens, des materialgerechten Arbeitens, des strengen Glie- dems und Komponierens hat die besten Folgen für die Vorbereitung zum kunstgewerb- lichen Schaffen einerseits und für das Erziehen eines sachverständigen konsumierenden Publikums andrerseits. i Für diese in die Weite wirkende Tätigkeit gebührt dem Lehrer und Künstler auch der wärmste Dank aller an unserem Kunstleben beteiligten Kreise. H. Fischel IBLIOTI-IEK FÜR KUNST- UND ANTIQUITÄTENSAMMLER. Dem im dritten Hefte des laufenden Jahrganges unserer Monatsschrift angezeigten 6. Bande dieser Sammlung („Alte Spitzen" von Marie Schuette, Berlin, Richard Carl Schmidt ä Co.) sind rasch der 4. und 7. Band gefolgt. Im 4. Band führt Erich Haenel in knapper, übersichtlicher Form weitere Leserkreise in das Gebiet der „Alten Waffen" und die darauf bezügliche reiche Literatur ein, im 7. Bande orientiert Ernst Bassermann- lordan Sammler und Liebhaber in gedrängter Kürze über „Alte Uhren". Eine große Zahl vorzüglicher Abbildungen (88 und 1x0) und ausführliche Register sind den beiden Bänden beigegeben, dem Buche Bassermann-Jordans überdies eine Zeittafel der wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen auf den einschlägigen Gebieten und ein deutschenglisch-französisches Wörterverzeichnis der hauptsächlichsten Fachausdrücke. MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER- REICHISCHEN MUSEUM 50' ESÜCH DES MÜSEUMS. Die Sammlungen und Ausstellungen des Museums wurden vom x. bis 18. Juni von 3.006 Personen, die Bibliothek von 878 Personen besucht. KUNSTGEWERBESCI-IULE. EITELBERGER-PREIS. Der diesjährige Eitel- berger-Preis wurde dem Schüler Bartolomäus Stefferl des Professors Koloman Moser für ein Altarbild zuerkannt. 47