379 gefundenen, weiters den künstlichen aus Eisenrost oder gebranntem Ziegel- stein gewonnenen, wobei er sich aber des Aberglaubens nicht entfremden kann, wenn er als „sonderlich heimliches stück" den guten Rat erteilt, „den Sand mit eines jungen Kneblins Harn anzufeuchten und ihn so fein zu malen, daß man ihn kaum mehr zwischen den Fingern fühlt." Bevor wir die weitere Entwicklung des Ofenplattengusses im Westen Deutschlands, wo in Nassau, Hessen und Schwaben vorzügliche Arbeiten entstehen, verfolgen, müssen wir noch einzelne gotische Platten im Süden Fig. 16. Gotische Karninplatte, elsässisch (Burg Fig. 17. Ofenplane der Frührenaissance, mir der Kreuzenstein) Figur eines Richters (Burg Kreuzenstein) besprechen. Wiewohl sich im österreichischen Geschützwesen die Technik der Schmiedekunst gegenüber dem Gußverfahren länger behauptete und geschmiedete Eisengeschütze im XVI. Jahrhundert noch immer einen wichtigen Teil der Industrie in Steiermark bildeten, blühte in Tirol die Stückgießerei bereits gegen Ende des XV. Jahrhunderts und entwickelte in Innsbruck eine hervorragende Gießschule. Ärmer an Eisenschätzen als das benachbarte Kärnten, hatte Tirol doch an vielen Orten Eisenhütten, unter denen jene im Lechtal, in Predazzo, bei Schwaz, im Zillertal, in Persen, im Tal Primör und zu Fulpmes im XV. Jahrhundert die bedeutendsten waren. Dem Hochstift Brixen gehörte das Eisenbergwerk zu Valparola in der Herrschaft Puchenstein und das Hüttenwerk zu Capril.