398 Die hessische Plattenfolge schließen wir mit einer Allianzplatte des Landgrafen Wilhelm VI. und der Landgrätin Hedwig Sophie von Bran- denburg (Fig. 43) und einer schweren Platte aus dem Schmelzwerk zu Rommershausen (Fig. 44). Dargestellt ist ein Schiff mit schwellenden Segeln auf hoher See, und die Überschrift: „Vela ventis his levantur" gibt die Erklärung zu den als „Kraft", „Weisheit" und „Gerechtigkeiw durch entsprechende Attribute gekennzeichneten Winden. Es ist der Wahlspruch des Landgrafen Wilhelm VI. Die Anfangsbuchstaben seines Namens und Titels „Wilhelmus I-Iassiae Landgravius" sind zugleich die Anfangs- buchstaben des Sinnspruches: Doppeltes V:W, H und L. Hessische Fig. 45. Stadt Heidenheim mit der Burg Hellenstein in Württemberg, Kupferstich aus „Mnnheus Merian, Topographie Sveviae, Franckfurt 1643" Taler von 1655 tragen. die gleiche Darstellung. Der Schmelzofen von Rommershausen wurde erst im Jahre 1616 gebaut und dem Schmelzer Georg Sauer unterstellt. Im Laufe des XVII. Jahrhunderts wurde Rommers- hausen dann die bedeutendste Gußhütte Hessens. c. PLATTEN AUS DEN SCHMELZWERKEN DES BRENZTALES IN WÜRTTEMBERG. Die zweite deutsche Gußhütte, der ein beglaubigtes umfangreiches Werk angehört, ist jene von Heidenheim im jagstkreise (Fig. 45). Wir kombi- nieren ihre Erzeugnisse mit denen der Hütten im benachbarten Kloster Königsbronn und in Itzelberg. Über Heidenheim berichtet Merian: „Sein schöne eysene Öfen allda gemacht worden" und „nicht weniger hat diese Herrschafft eine treffliche Eysenschmidt da viel schöner Oefen gegossen werden und viel Eysenwerck verfertigt."