derei im Escorial) andeutet; Laszivitäten nackter Weiber, Judengrotesken, der Karnelzug, Schimpf- und Ernstszenen altdeutscher Schwankbücher. Und dazwischen Pluderhosen und Turbane wie bunte Seifenblasen Batternd. Aus dem Schweizer Bereich wäre Vallet zu erwähnen rnit Winterbildern. straß" aus dem Weiß des Schnees und dem satten Braun der Holzhäuser am Berg komponiert. Und von den sonst nur neutral vertretenen Belgiern, neben blassen Gebilden des ätherischen Khnopf einige Zwielichtschilderungen von Gastemanns aus Hafengassen mit grellen Weibern, hockend auf den Treppenstufen; Dämmerung rieselt an den fahl ver- waschenen Wänden herunter. Man denkt an Antwerpen, wo man oft mit dem Lloydschiff auf der Fahrt gen Osten drei Tage vor Anker lag und abends meist mit dem Schiifsarzt - praesente medico - durch das Matrosenviertel bummelte. In den Kneipen mit ihren grünen und roten Signallichtern blüht der Küsten- und Hafenklatsch der ganzen Welt, man sieht Spitzenblusen aus Teneriffa und Madeira, Mondsteine aus Ceylon, Tierkreis- reifen aus Zanzibar, afrikanische Münzgehänge und die weichen, biegsamen Ringe aus reinem chinesischem Gold. Und nicht umsonst sagt ein bitterer Volkswitz, daß Antwerpen die Sparhüchse der Seeleute ist. Felix Poppenberg INZ. SONDERAÜSSTELLUNG IM MUSEUM. 1m Festsaale des Museums Francisco-Carolinum findet gegenwärtig eine Ausstellung von Werken älterer Malerei aus Linzer Privatbesitz statt, die durchwegs Bilder verführt, welche bis jetzt der kunstgeschichtlichen Forschung unbe- kannt geblieben sind, darunter einige wert- volle Werke der niederländischen Schule und eine ganze Reihe von beachtenswerten Alt- Wiener Bildern. Unter den letzteren ist an erster Stelle ein Meisterwerk Johann Enders zu nennen, das liebenswürdige, lebensgroße Porträt einer schönen Dame der österreichi- schen Aristokratie und jhrer Tochter (1832). Eine supreme Delikatesse der Zeichnung und der Farbengebung macht diesen Ender zu einem der hervorragendsten Stücke der älteren Wiener Malerei. Aus dem Jahre 1836 stammt das von Alexander Clarot (1796-1842) gemalte Brustbildnis seiner Frau. Gegenüber der vornehmen Repräsen- tanz des Enderschen Gemäldes ist es durch eine flottere Malweise und Ungezwungenheit der Außassung ausgezeichnet. Clarot, der der Wiener Schule angehört und seine letzten Jahre in Prag verbracht hat, findet jetzt beson- ders bei den tschechischen Kunsthistorikern erhöhte Aufmerksamkeit. Ferner paradieren in der Ausstellung zwei neu aufgefundene Brustbilder von F. G. Waldmüller, ein Por- trät des Linzer Kaufmannes Johann Georg Ampler und seiner Frau Antonie, geborenen Niklas, beide aus dem Jahre x843, beide noch im Familienbesitz. Das männliche Bildnis Jahrhundertausstellung in Darmstadt. Prunkuhr von gehört durch den Ernst der Auffassung und J. S21. Meyer, Zerbst, 174a (Herzog von Anhalt- die Strenge in der zeichnerischen Durch- Dessau) Phßl- Schröder. Berlin führung zu jenen seiner Werke, in denen er