443 textile Kunst. Sie bezweckt das Herstellen farbig verzierter Kleidungsstücke, die möglichst wasch- und lichtecht sein sollen, um das wiederholte, im Tropenklima erforderliche Waschen sowie das scharfe Sonnenlicht aus- zuhalten. Baumwolle ist das überwiegend gebrauchte Material. Seidenstoffe mit Batikverzierung kommen nur selten vor und sind meistens unter chinesischem Einiiuß entstanden. Dies ist eine merk- würdige Tatsache. Seide läßt sich doch viel besser kalt färben als Baumwolle; aber trotzdem halten die echten Javaner an ihrem Baumwollstoffe fest. Während früher auf selbstgewebtem Kattun gear- beitet wurde, geschieht dies jetzt aller- dings auf importierten Stoffen. Sogar bei den Festkleidem an den prunkvollen javanischen Höfen wird das baumwollene Kleid neben prachtvollen Seidenwebereien aus Vorderindien ver- wendet. Die künstlerische Verzierung des gewöhnlichen Stoffes veredelt das Material und läßt es gleichwertig sein der kostbaren Seide. Nun ist hier zwar die alte Überliefe- rung im Spiele, von der die Indonesen nur ungern abweichen; aber doch muß auch mit technischen Ursachen gerech- net werden. Die javanischen Farbstoffe wirken beim Kaltfärben nicht besonders scharf ein und werden beim Braun- und Rot- färben durch Beizen festgehalten. Um das Wachs nach dem Farbbade zu ent- fernen, kennt man nur ein einziges primi- tives Mittel: man entfernt das Wachs Wachszeicbnung auf einem javanischen Schal durch kochendes Wasser. Dies scheint (Slgndang) (Ösmmchischß Musgum) sehr einfach, ist es aber nicht. Beson- ders bei größeren Stoffen ist das Auflösen der Wachsmenge eine zeit- raubende Arbeit, auch das Aufheben aus dem Wasserkessel erfordert viel Übung. Um nun dieseWachsentfernung zu erleichtern und damit das Verbleiben im heißen Wasser zu verkürzen, hat man dahin gestrebt, das Wachs beim Batiken nur auf der Oberfläche des Stoffes haften zu lassen, oft so lose, daß man die Wachsschicht durch Abkratzen entfernen kann. Dem Eindringen in die Fasern, das die spätere Entfernung beim Wasserbade besonders