Pelzbesatz und lang herabhängenden offenen Ärmeln. Die Hände stecken im niedrigen länglichen mausgrauen MuiT, die Füße in roten Halbschuhen. Eine schwarze Gugel umhüllt völlig Haupt und Haare und läßt nur das anmutige, zart bemalte Gesichtchen frei. Der blaßgraue Felssockel blieb wie bei dem Gegenstück am Unterrande weiß, mit einer umlaufenden Goldlinie und kleinen symmetrisch aufsteigenden Ranken, der Oberteil ist wieder grasgrün. Dieses schlanke Persön- chen erinnert leb- haft an die soeben verHosseneMode von Anno 1913 mit ihren halb türkischen, halb ostasiatischenAn- klängemMansieht eben, wie rund das Rad der Mo- de ist. Denn tat- sächlich handelt es sich um die Tracht der neun- ziger Jahre des XVIII. Jahrhun- derts. Um 1795 beugte sich selbst Paris unter die Herrschaft engli- scher Vorbilder. Mit dem Reifrock ist auf einmal _ , auch der Unter- _ , „Kavalier im Pelz", Porzellan, Wien „Dame mit Muff", Porzellan, Wien (Besitzer Rudolf Stein, Brünn) rock verschwun" (Besitzer: Dr. Rosenfeld, Berlin) den. Eng schmiegt sich der fußfreie Rock um die schmale Gestalt. Da nun die „Dame mit dem Muff" auch in ihrer Größe genau mit der unseres Kavaliers übereinstimmt _ sie mißt mit dem Sockel ebenfalls 2m Millimeter - und sie wie jener eben ins Freie zu treten scheint, in Farbengebung und Haltung so recht mit ihm zusamrnengeht, so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß sich hier zwei lang getrennte Teile einer Gruppe wieder zusammenfanden. Daß der Kavalier auch späterhin noch Anklang fand, geht daraus hervor, daß man ihn im XIX. Jahrhundert nachgebildet hat. Im Budapester Kunstgewerbemuseum fand ich ihn in einer allerdings sehr plumpen Wiederholung von Herend. Auch hier der umgehängte zottige