Museums (Frühjahr xg I 4) ausgestelltes Musterbuch zeigte, wie die Firma Lob- meyr schon damals auf die heimische Pro- duktionkünstlerischen EinHuß gewann. Aber auch auf den Wie- nerStadtjahrmärkten, im Mai und Novem- ber, wurde stets eine große Zahl schöner Gläser feilgehalten: „geschliffen, bemalt und vergoldet, beson- ders böhmische Fa- brikate, die sich auch 21 Anbietplatte aus Wiener Porzellan, 1794 (Gottfried Eißler) in Hinsicht auf billige Preise auszeichnen", wie die Österreichische National- enzyklopädie berichtet. In Böhmen hat man bereits im ersten Viertel des XIX. Jahrhunderts Kristallglas herzustellen verstanden, das durch Schönheit, ..i' 2333e- 1,1 Mildner-Glas aus dem Jahre r7g7 (k. k. Österreichisches Museum) Reinheit und Dauerhaftigkeit hervorragte und, wie derselbe Chronist mitteilt, „hinter dem Wasser des englischen Kristallglases" nicht zurückstand. Auf diesem Gebiete machten sich besonders verdient die Meyersche Glasfabrik in Adolph bei Winterberg, die demselben Indu- striellen gehörige, durch ihre 14 Schleifmühlen sehenswerte Fabrik in Eleonorenhain und die obengenannten Buquoyschen Fabriken Silber- berg und Bonaventura, welche nach der oben zitierten Quelle beim Glasmachen, Schleifen, Schneiden, Vergolden und Formdrehen um 183 5 gegen 350 Arbeiter beschäftigten und jähr- lich Ware im Gesamtwerte von 200.000 Gulden erzeugten. Der Aufschwung dieser Fabriken datiert seit dem Jahre r8o3, in dem der 1781 zu Brüssel geborene Georg Franz August Longueval Graf von Buquoy, ein technisch und wissenschaftlich hochgebildeter Mann, nach dem Tode seines mit Josef II. befreun- deten OnkelsJohann, dessen böhmische Güter und industriellen Betriebe ererbt hatte. Sein Fabriksdirektor Rösler war ein hervorragender