22 Chemiker, gemein- sam erfanden sie 1825 bis 1830 das schwarze, obsidian- artige Glas der Al- ten, das sie Hyalith nannten, den Rose- Überfang, zinnober- rotes und achatarti- ges Glas, und berei- cherten das Muster- buch durch zahlrei- che neue reizvolle _ i i Formen. Zur selben Zeit erzeugte man in Böhmen bereits durch in der Trinkglas mit dem Porträt des Herzogs Egermann-Glas (k. k. Österreichi- Masse gefärbtes Ru_ von Reichsladt (k. k. Österreichisches sches Museum) binglasidunkelblaues. Museum) tiefgrünes und milchweißes Glas. Sehr betriebsam und erfindungsreich war man auch in der Harrachschen Fabrik Neuwelt, deren schöpferischer Geist der Fabriksdirigent Pohl war, der das Etablissement „zu einem zweiten Choisy-le-Roi umgestaltete". Hier wurden nach zeitgenössischen Berichten die größten Prachtgefäße und die zierlichsten Toilettegeräte erzeugt, gleich ausgezeichnet durch geschmackvolle Form wie durch Schnitt, Schliff, Brillan- tierung, Färbung, Vergoldung und Verzierung. Man verfolgte mit Aufmerk- samkeit alle Fortschritte des Auslandes und war ebenso glücklich im Nach- ahmen wie Erfinden: die Inkrustierung der Pasten, Rubinfärbung und Plattierung wurde hier zuerst eingeführt, ebenso englisches Flint- und Kron- Gläser mit Zierschliffen und Gravierungen aus der Zeit Kaiser Franz l.