Variationen auf; seine Arbeiten fanden selbst in England und Frankreich hohe Anerkennung. Dieser allseitige Eifer, die Produktion in neue Bahnen zu lenken, führte zur Ausbildung vieler trefflicher entwerfender Künstler, die der böhmischen Industrie teils neue Formen schufen, teils Porträte, Tierstücke, Landschaften, Allegorien und Ziermotive lieferten: so der akademische Glas- graveur Dominik Biemann in Prag, F. A. Pelikan in Ulrichsthal, die Brüder Hofmann in Prag und Karlsbad. Auch die systematische Entwicklung der Fabrikation künstlerischer Edelsteine in Turnau und der Glaskorallen-, Schmelzperlen- und Lustersteinerzeugung im Gablonzer Bezirke gehört der Franziszeischen Epoche an; die Firmen Zenker in Josefsthal, Riedel in Antoni- wald, Blaschka in Liebenau, Pfeiffer, Unger und Göble in Gablonz waren um das Jahr 1830 die maßgebenden Vertreter dieses merkwürdigen, tief in das Leben der Heimarbeit eingreifenden Industriezweiges und Verlegergeschäftes. Und auch die Bestrebungen zur Erneuerung der Glasmalerei, als deren Wiederentdecker zu Anfang des Jahrhunderts in Bayern Sigismund Frank aufgetreten war, finden in Österreich tatkräftige Förderung. Hier ist es der im Jahre x8z5 verstorbene Gottlieb Sam. Mohn, ein geborener Sachse, der mit seinem Vater, einem trefflichen Porzellanmaler, die enkaustische Glas- malerei 180g selbständig wieder erfand und nach absolvierter Lehrzeit in Berlin, Leipzig und Dresden, von 1811 in Wien unter der Leitung des Pro- fessors Benjamin Scholz, des Direktors der k. k. Porzellanfabrik und der k. k. Spiegel- und Schmaltefabrik Schlögl- mühl, chemisch-technische Studien betrieb. Schon 1813 schuf er das erste gemalte Fenster für die Franzensburg in Laxenburg, nach dem Kongreß mehrere Fenster für Schloß Brandhof des Erzherzogs Johann, 1 820 Kirchen- fenster für die Maria Stiegen-Kirche und die Glasgemälde zu beiden Seiten des I-Iochaltares der Ruprechtskirche, 1822 die weiteren Fenster für Laxen- burg, deren berühmtestes jenes mit den Porträten der Mitglieder der kai- serlichen Familie und den Wappen der österreichischen Kronländer ist; seine Arbeit in Laxenburg setzte dann Wil- helm Viertel fort. I-Iier ist vor allem aber auch Anton Kothgasser (ge- boren Wien 1769) zu nennen, der mit zwölf Jahren Schüler Fügers an der Akademie war, 1785 als Maler in Rubinrotes Überfangglas, das Medaillen mit kameen- Porzenanmanufaktur eintrat und wie behandeltem Schliff schon 1811 mit Emailglasmalereien