aus den Ateliers zu lassen: alle kleinen und großen Glasfensterfirmen sind durch das Beispiel I-Ieinersdorffs angefeuert worden und wetteifern mit ihm in der Mitarbeit mit trefflichen Künstlern. Zwei von ihnen heben sich über die andern hinaus, Max Pechstein und vor allem Thorn-Prikker. Sie gehören der neuen Generation an, die farbig ein dem Glasfenster besonders nahestehendes Ideal aufstellt und die zugleich auf gesteigerten Ausdruck hinarbeitet. In jenem ist Pechstein, in der Führung der monumentalen Linie und der Herausarbeitung des Ausdrucks Thorn- Prikker maßgebend. Der Vorzug einiger monumentalen Aufgaben - einer Kirche, des I-Iagener Bahnhofs - hat Thorn-Prikkers gewaltige Linien- mystik in die vorderste Reihe gestellt. Zum erstenmal wirken wieder ursprüngliche große Aufgaben und ursprüngliches Empfinden für den Geist des Glasfensters zusammen. Wie lang noch der Weg bis zur Einheit in der Baukunst läuft, der diese Glasmalereien sich fügen, das hängt von der gesamten Entwicklung unserer Kunst ab. Hier aber sind Hoffnungen. SCHAUSTELLUNG VON ZINNSOLDATEN IM OSTERREICHISCHEN MUSEUM Sie VON HARTWIG FISCHEL-WIEN 54b AS Spiel mit kleinen Soldatenfiguren, die nicht nur in ihrer äußeren Gestalt militärische Typen nach- bilden, sondern durch Stellung und Gruppierung den Einzelkampf, das Kampfspiel, wie die Massen- bewegung, das Gefecht, in kleinem Maßstab wiederholen können, ist schon in sehr frühen Zeiten bei jenen Völkern aufgetaucht, welche stehende Heere kannten und auf die militärische Ausbildung großes Gewicht legten. Dabei spielte die Nachbildung in Metall schon früh eine Rolle, weil die Erzeugung größerer Mengen gleicher Typen durch den Metallguß die günstigste Methode der Vervielfältigung bildete und das Metall naturgemäß auch die größte Dauerhaftigkeit ver- spricht. Die Figuren in hartem Holz und Bein, die oft eine größere künst- lerische Vollendung aufweisen, sind weit mehr als Einzelobjekte der Hand- arbeit unterworfen und darum seltener Kindern gewidmet. Wenn man auch von den ältesten, in römischen Gräbern gefundenen Metallfiguren Cäsars und anderer Helden nicht einwandfrei die Verwendung als Spielzeug nachweisen konnte, so ist diese aber bei jenen aus dem Mittel- alter und der Renaissancezeit erhaltenen Rittern wohl unzweifelhaft fest- gestellt. Darstellungen in Miniaturen (Hortus Deliciarum), in Holzschnitt- werken (Weißkunig) lassen erkennen, daß die Kampfspiele und Taten der Erwachsenen den Kindern im kleinsten Maßstäbe zur Belehrung und