füllungen über den rundbogigen Nischen, aus denen Vater und Sohn Littwitz herauszutreten scheinen, ähnlich an den Brüstungsmauern des Laubenganges im Mährisch-Trüb- auer Schloßhofe wiederkehren. Da deren Erbauung in dieselbe Zeit fällt - 1617 beklagt sich Giovanni Mo- talla bei Zierotin über Geldmangel, 1622 muß Zierotin wegen der Teil- nahme am Aufstande fliehen -, so ist die Annahme nicht fernliegend, daß etwa der 1616 genannte Stein- metz Adam Motalla (Matl) als Ver- wandter des Baumeisters hier wie dort, an den Grabsteinen wie im Burghof, gearbeitet hat. Als Material diente der feinkörnige Stein von Moletein im nahen Müglitzer Bezirk. Das eigenartige Lapidarium umfaßt aber auch noch andere, im ganzen bisher 28 Grabsteine, dar- unter einen Wappenstein, den 1690 der „rnannhafte" Scharfrichter Lo- renz Pohl seinen Eltern setzen ließ, G"b"d2223312353313:läjläfgiäfiiffülzfss Lmwi" mit einem schwertschwingenden Mann als Zimier, und mehrere Steinplatten der 1568 von Maximilian II. in den Adelstand erhobenen Familie Klotzmann von Reichenau, die seit 1410 in Mährisch-Trübau nachweisbar ist. Klotzmannsches Erbe war das stattliche Haus mit dem hübschen Rund- erker am Trübauer Stadtplatz; am steinerneniTürrahmen im Flur dieses Hauses fand ich die Jahreszahl 1512. Die spätgotischen Formen dieses Türrahmens zeigen, daß die einheimischen Meister hier noch zu dieser Zeit an der mittelalterlichen Überlieferung festhielten, während sich die zugewanderten „Welschen" am Burgtore genau zwanzig Jahre früher schon der neuen Renaissancegliederung bedient hatten. Den Anteil dieser beiden Gruppen in der späteren Entwicklung genau festzustellen, wird hoffentlich weiteren Nachforschungen, namentlich in der Grabbildnerei, gelingen. Manches davon, weniger gut erhalten, ist ja auch an der Friedhofskirche selbst außen noch aufgestellt. _ Wo auf alten Friedhöfen unbenutzte Kapellen genügend Licht und Trockenheit bieten, sollte aber das Beispiel dieses Friedhofsmuseums Nach- ahmung finden.