Jahren 1510 bis 1514 an- nehmen durfte. Die beiden Holzschnitte setzen nun, was man bisher übersah, einenAufenthaltinRegens- burg an Ort und Stelle voraus, denn es ist wohl kein Zufall, daß die beiden Architekturen in ihren räumlichen Gliederungen und Verhältnissen auffal- lend mit zwei Regensbur- ger Bauten in Einklang stehen, und zwar schweb- te Huber für die Darstel- lungjesu imTempel offen- bar der RegensburgerDom vor, während die Halle der Beschneidung Christi mit der von drei Bogen getra- genen Empore wohl unter dem Eindruck der nach WestengesehenenUlrichs- kirche dortselbst entstand, beides natürlich unter frei- er Abwandlung der archi- tektonischen Einzelformenf" Die beiden hier einschlägigen Holzschnitte Dürers aus dem Marienleben entstanden um 1506. Wir gewinnen durch dieses Datum und den Gossensaßer Altar - etwa 1515 - zugleich die Zeit- grenzen für die Huberschen Schnitte. e Dem Maler des Barbara-Altares waren im übrigen Hubers Kompo- sitionen zu bürgerlich bescheiden, darum kleidet er, wo irgend angängig, seine Gestalten in kostbare leuchtende Gewänder, stülpt dem alten Simeon einen großen Hut auf, und der beschneidende Hohepriester wird zu einem Bischof mit Pluviale, goldgestickter Cappa und hoher Inful. Für die Szene des zwölfjährigen Jesus im Tempel fehlt bis jetzt die graphische Vorlage, die man nach der skrupellosen Arbeitsweise des Malers gleichfalls voraussetzen darf. Zwar könnte man auch hier wieder an Bezie- hungen zu Schwaben denken, denn die fast symmetrische Personenverteilung um den in der Achse thronenden Knaben erscheint ähnlich auf Friedrich Herlins Altarflügel im Städtischen Museum zu Nördlingen" und kehrt auch f Tau _ 111111 nlm2 vß Abb. 1G. Beschneidung Christi, Holzschnitt B. 3 von Wolf Huber " Vergleiche die sehr geeigneten Abbildungen beider Bauwerke in Berthold Riehl, Bayerns Donautal, München rgu. Tafel 13 und 15. i" Franz von Reber und Adolf Bayersdorfer, Klassischer Bilderschau, Tafel r43o.