219 SOLDATENGRÄBER UND KRIEGSDENK- MALEiäv AS k. k. Gewerbeförderungsamt und die Kunstgewerbe- schule des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien verbanden sich gegen das Ende des Jahres 1914 in der Absicht, dazu beizutragen, daß die Erinnerung an den großen Krieg und an die Männer, die darin den Tod er- litten, in würdiger Weise gepflegt und der Nach- welt überliefert werde. Die an der Kunstgewerbe- schule als Lehrer wirkenden Künstler samt ihren Schülern sollten sich bemühen, Grabmale für Krieger und Denkmale des Krieges zu entwerfen, und das Gewerbeförderungsamt sollte für die Verbreitung dieser Entwürfe durch deren Zusammenfassung in einem Druckwerk Sorge tragen. Nachdem nun hiezu die Zustimmung und die Unterstützung des den beiden Anstalten übergeordneten k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten erbeten und bereitwilligst gewährt worden war, gab der Direktor der Kunstgewerbeschule Professor Alfred Roller den einzelnen, für die Aufgabe in Betracht kommenden Schulabteilungen die nötige Weisung und veran- laßte den Zusammentritt eines I-Ierausgeberausschusses, der die Durch- führung des Planes übernahm und in den eintraten die Herren: Ministerial- konsulent Dr. Giannoni, Generalsekretär des Vereines für Denkmalpflege und Heimatschutz in Niederösterreich, Regierungsrat von Larisch, Professor an der Kunstgewerbeschule, Hofrat Dr. Leisching, Direktor des k. k. Öster- reichischen Museums für Kunst und Industrie, Dr. Strnad, Professor an der Kunstgewerbeschule, und Hofrat Dr. Vetter, Direktor des k. k. Gewerbe- förderungsamtes. Der Herausgeberausschuß ließ sich bei der Entscheidung über die Auf- nahme oder die Ablehnung eines Entwurfes von der Auffassung leiten, daß in dem Werke vor allem den gleichmäßig wiederkehrenden Bedürfnissen Rechnung zu tragen sei; es sollten Lösungsbeispiele für die wichtigsten Fragen gezeigt werden, die bei der Aufstellung von Grabmalen und von Denkmalen auftauchen. Da es die Absicht der Herausgeber war, nur typische Formen des Grabmals und des Denkmals in den Entwürfen zu zeigen, ist darin alles Zufällige, Persönliche oder zu sehr an bestimmte Lagen Gebundene, so gut es ging, vermieden. Sie hofften so am sichersten zum Gelingen der Aus- führung beizutragen. Sie waren sich aber dessen wohl bewußt, daß es nicht gleichgültig sei, wie man die an und für sich richtige Form verwendet. Leicht kann eine gute Form am falschen Ort die beabsichtigte Wirkung völlig g Soldatengräber und Kriegsdenkmale, herausgegeben vom k. k. Gewerbelörderungsamte, Wien 1915. Kunstverlag Anton Scbroll und Co., Gas. rn. b. H. - Preis 10 K.