449 Mannigfaltige schwere Erschütterungen hat die böhmische Glasindustrie siegreich überstanden. Wenn wir bei E. Schebek leserfk, wie sich die Glas- industriellen Nordböhmens an Kaiser Franz II. im Jahre 1805 mit einer Petition um Gewährung bestimmter Privilegien wandten, so iinden wir darunter auch die Berufung auf den Schutz in Kriegszeiten, der dem Glas- handlungs- und Manufakturstande schon von Maria Theresia gewährt wurde. Wir lesen darin die Nachweisung, daß durch die Rafiinierungsarbeiten aus einer Glasmasse im Werte von 264 Gulden Leistungen im Werte von 3330 Gulden erzielt werden; sie stellt eine weitere Wertsteigerung des Materialsdurch _ seine Bearbei- tung bis zu 2000 Prozent in Aussicht. Allerdings wurde schon damals der Grundsatzauf- gestellt, daß man sich beim Handel ins Ausland nach dem Ge- schmack der Nationen rich- ten müsse, mit , denen man ' ' -. g Handel treibt Ausstellung österreichischen Kunst- und Exportglases im Österreichischen Museum. wodurch der Karl Schappel, Haida, durchschliHener opaker Überfang, Entwurf von E. J. Margold Durchschnitts- ertrag verringert wird. Schon damals wurde darauf hingewiesen, daß in Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Rußland, der Türkei Glasnieder- lagen von böhmischen Handelsleuten bestehen, die ihre Sendungen nach Nordamerika, Ost- und Westindien betrieben. Seitdem ist mehr als ein Jahrhundert veriiossen. Wieder rüttelt der männermordende Krieg an dem festgefügten Bau des Reiches. Wieder wenden sich die Glasmacher Nordböhmens um Förderung und Schutz an die Zentralstelle des Reiches. Diesmal bildet der an die Öffent- lichkeit gerichtete Appell eine reichhaltige Ausstellung, in der alle Gebiete der Hohlglaserzeugung, die in das Gebiet der Kunstindustrie ragen, trefflich vertreten sind. Einst mußten Franz II. und Ferdinand I. in das nordböhmische Glas- gebiet reisen, um eine größere Ausstellung seiner Erzeugnisse sehen zu "' Vgl. auch E. Leisching a. a. O.