in ziemlich unbekümmerterWei- se durch darüber modellierte Wolkenzüge und durch den weißen Ölanstrich verdeckt sind. Aus dieser Art der technischen Zusammensetzung ergibt sich auch die Komposition, die sich in eine Reihe „scheußlich ge- ballter Klumpen" von siegenden, mit den Lanzen zustoßenden Engeln und überwundenen Teu- feln gliedert. Die Mittellinie der Komposition ist durch die Fi- guren Gottvaters und des von tubenblasenden Putten umgebe- nen Erzengels Michael (in der Rüstung eines römischen Krie- gers), unten durch alle über_ Abb. 35. Bruslbild einer Äbtissin, Hochrelief in weißem ragende Gestalt des geflügelten Wachs, deutsche Arbeit des XVII. Jahrhunderts Fürsten der Hölle gekennzeichnet. Die Verschlingungen der Glieder in den einzelnen Klumpen sind überaus künstlich und verwickelt und geben dem berühmten „Froschragou " Correggios an der Domkuppel in Parma nichts nach; im einzelnen linden sich auch derbe, hart ans Obszöne streifende Motive. Die interessante Arbeit stammt aus der Michaelskirche in Steyr und kam als Widmung des Steyrer Eisenhändlers Josef von Koller x846 ans Museum; ich vermute, daß wir darin das in langer Geduldarbeit ausgeführte Bildhauermeisterstück Johann Peter Schwanthalers des jüngeren vor uns haben; die stilistisch eingehende Begrün- dung dieser Vermutung würde jedoch hier zu weit führen. Eine Statuette des I-Ieilands an der Martersäule (Alabaster, Höhe 27 Zentimeter) steht dem Stile der von dem Laienbruder Martinian gefertigten Statuen in der Karme- literkirche in Linz, die um 1720 entstanden sind, nahe; doch wirkt die gewisse Koket- terie in der Seitenwendung des Dulderant- litzes und in der Zurschaustellung der ge- fesselten Hände schon völlig rokokomäßig, so daß die Figur um einige Jahrzehnte später angesetzt werden rnuß (Abb. 33). Zum Schlusse seien noch einige bemer- Abb. 36. Biusibild. Relief in farbigem Wachs, deutsch, um _ _ 174m kenswerte Kleinplastlken aus der Ludolf- s.