Hier ist Erlebtes lebensvoll wiedergegeben und das ist durch mannigfaltige Temperamente geschehen, die zu formen und zu konzentrieren vermögen. Darum wird auch eine eindringliche und gute Wirkung nicht ausbleiben. H. F. IVATBÄNDER. Das Komitee bildender Künstler im Dienste der Kriegshilfe, welches bereits eine Serie von Ansichtskarten mit schönem Erfolg herausgab, hat nun auch den Vivatbändern erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Es sind schon 33 verschiedene Entwürfe zurAusführung gelangt, die von Mitgliedern der Künstlervereinigungen Hagenbund, Secession und Künstlergenossenschaft stammen. Dr. Eduard Prinz von und zu Liechten- stein leitet die Aktion. Die Einführung der Vivatbänder ist alt und deutschen Ursprungs. Ursprünglich waren sie wohl als Bestandteil der Kleidung gedacht, der sie zum festlichen Schmuck bei Siegesfeiern schon unter Friedrich dem Großen dienten. Heute sind sie doch mehr als bewegliche Erinnerungszeichen, die durch ihre gefällige Form vielfache häusliche Verwendung gestatten, geschätzt und verbreitet. Der festliche Eindruck wird durch frische, lebhafte Farben erreicht, in denen die Bänder gefärbt sind: und die Beziehung zu Persön- lichkeiten, Waffengattungen, Siegestaten, welchen das Vivat gilt, wird durch den Aufdruck in schwarzer Zeichnung hergestellt, in welcher sich die Eigenart des Entwerfenden aus- drückt. Den quantitativ stärksten Anteil an den ausgeführten Arbeiten hat Alfred Oifner, von dem mehr als die Hälfte der Bänder herrührt; darunter auch einige, die sich in wohl- tuender Weise durch einen ornamentalen Zug und einen angenehmen Rhythmus in der Anordnung mehrerer Einzelbilder hervortun (wie die der glorreichen Armee und der Eroberung von Brest-Litowsk gewidmeten). Von anderen Künstlern wurde mehr die ligurale zeichnerische Darstellung hervorgehoben, die mit mehr oder weniger Glück in den schmalen hohen Raum hineinkomponiert ist. Grom-Rottmayer zeigt den kräftigsten ein- fachsten Umriß, H. M. Glatz die zierlichste Art der Zeichnung. Professor R. jettmar hat mehrere inhaltsreiche Kompositionen, M. Liebenwein wieder einfache klare Dar- Stellungen gebracht. Diese einfache Klarheit wirkt in den meisten Fällen günstiger als der Reichtum, weil das Material den komplizierten Aufdruck nicht so klar erscheinen läßt wie Papier; dafür tritt der Glanz der Oberfläche hinzu, den mancher vorteilhaft ausgenützt hat. Der gute omamentale Zug unserer modernen Schrift- und Flächenkunst könnte hier Überraschendes bieten, wenn mit dieser Aufgabe auch kunstgewerbliche Kräfte beschäftigt würden. Daß die stattliche Zahl von Vivatbändem große Verbreitung finden möge, ist wohl nicht nur im Interesse des eminent wohltätigen Zweckes zu wünschen, sondern auch zur wirksamen Förderung der in künstlerischem Sinne begonnenen Aktion. PORTRÄTE VON LEOPOLD GOTTLIEB. Im Hellerschen Kunstsalon ist eine Reihe von Porträtzeichnungen ausgestellt, welche Leopold Gottlieb zum Urheber und eine Anzahl polnischer Legionäre zum Gegenstand hat. Aus seinen Porträten, welche Gottlieb früher schon in der Secession als einen eigenartigen, nach Vertiefung des Ausdrucks strebenden Künstler erscheinen ließen, ging seine besondere Neigung zur Zeichnung hervor. In diesen Blättern lebt eine eindringliche Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, das Wesentliche und Bedeutungsvolle in geschlossenem Umriß mit einfachen Mitteln zusammenzufassen. Was sonst gesucht und absichtlich erscheinen konnte, fällt hier weg; und der oft höchst energievolle und von innerem Feuer zeugende Ausdruck der Köpfe ist bei manchen Blättern mit solcher Konzentriertheit gegeben, daß andere schwächere Versuche gern übersehen werden können. Mit dieser Vorführung ist nicht nur für den Darsteller, sondern auch für die Dar- gestellten warmes und lebhaftes Interesse erweckt worden. SCHLACI-ITENBILDER VON HEINRICH LANG. Einen Blick in das Wirken eines Künstlers aus jüngstvergangenen 'Tagen gewährt die Ausstellung von Bildern, Studien und Skizzen des Professors Heinrich Lang, München (geboren 1838,