Staates. Weniger bekannt ist es, daß kein Geringerer als Füger wiederholt mit den Entwürfen hiefür betraut wurde. Der oben genannte Katalog der Stempel- Sammlung nennt zwar als Zeichner der auf die Leipziger Schlacht geprägten Schaumünze K. Füger und führt unter den Medailleuren der Kaiser Franz-Zeit diesen K. Füger an, aber offenbar nur infolge eines Druck- oder Lesefehlers (Zweiter Band, Seite 454 und 476). Einen Medailleur dieses Namens hat es nicht gegeben. Die Entwürfe stammen von Heinrich Füger, dem Akademie- direktor, als Maler hochgeschätzt und in allen Kunstfragen Wiens die höchste Behörde. Die der Münzprägung nahestehende Miniaturmalerei hatte er damals freilich schon seit Jahren aufgeben müssen, „nachdem ein Fluß an meinen Augen mir Stillstand in meinem Fache geboten hat, das ich seit meiner Kindheit durch 30 Jahre fortsetzen mußte", wie es in seinem Briefe an den Berliner Bildhauer Schadow vom 18. Mai 1798 heißt (F. Laban: Heinrich Friedrich Füger, der Porträtminiaturist; Seite 25). Da sich indessen sein „Gesicht wieder hinlänglich gestärkt, um im großen arbeiten zu können", so gab es für ihn auch kein Hindernis, die zeichnerischen Entwürfe für Münzprägungen zu übernehmen, was in allen Hinweisen auf Füger bisher unbeachtet blieb. S0 stammt von Füger die Rückseite jener Gedenkmünze vom Jahre 1813 auf die Schlacht bei Leipzig. Während die Vorderseite die verbündeten Fürsten Österreichs, Preußens und Rußlands in zehnzeiliger Schrift als die Befreier Germaniens rühmt, zeigt die Rückseite der Münze den geflügelten Genius der Geschichte, wie er den Fuß auf die zerbrochenen Fesseln, die fran- zösischen Fahnen und Adler setzt und seine Rechte mit einem Pfeil den Namen LIPSIA auf einen runden Schild schreibt. Der Sinnspruch EUROPAE CON- CORDIA VINDEX LIBERTATISmutet heute etwas veraltet an. Den Schnitt der Stempel dieser Münze besorgte Heinrich Ernst Karl, dem der Kremnitzer Obergraveur das Zeugnis ausstellte, „diesen gründlichen Künstler als ein Haupt Genie in seinem Fache (nämlich als Erzverschneider im erhabenen und in der Tiefe, als Wachs Bossirer und glücklichen Portraitisten)" empfehlen zu können. Füger hat auch für den Medailleur Franz Detler (Dettler), der den öster- reichischen Münzstätten nicht angehörte, Entwürfe geliefert. So 1816 auf die Vermählung Kaiser Franz II. mit seiner vierten Gemahlin, der bayrischen Prinzessin Karoline Auguste. Dann auf die Befreiung des Papstes Pius VII. aus französischer Gefangenschaft, wofür Füger I8x4 sowohl die Darstellung des von Engeln aus dem Kerker geleiteten heiligen Petrus auf der Vorder- Seite wie auch die Rückseite entwarf, die Gestalt der Kirche mit dem Kreuz unter dem Auge Gottes. Eine Ausprägung besitzt die Schatzkammer im Stift Klosterneuburg. Detlers Münze auf die Wiederherstellung des Königreiches Neapel ist im Wiener Hofmuseum. Detler, der Mitglied der Wiener Akademie war, hat in dieser Zeit eine lebhafte Tätigkeit entwickelt und unter anderem