INE der letzten Erwerbungen, die für die kera- mische Sammlung des k. k. Osterreichischen Mu- und eine Teeschale mit Untertasse aus der Wiener Porzellanmanufaktur, deren bunter Dekor außer- . ordentlich fein und sorgfältig ausgeführte Gesell- ' schaftsbilder in Landschaften zeigt, sogenannte „Watteau-Szenen" in Vierpaßfeldern (Abb. 1 bis 3). Die übrige Fläche dieser Geschirre tragen spärlich verteilte zierliche lilafarbene Streublumen mit grünen Blättchen. Die Ränder, der Henkel, der Ausguß und der Fuß sind teilweise vergoldet. Eine Fabrikmarke finden wir nicht, doch kennzeichnen das Modell der Kanne, die Masse und das eingeritzte Kreuz sowie die eingeritzte Zahl 2'" die beiden Stücke unverkennbar als Erzeugnisse der Wiener Fabrik aus der letzten Zeit der Du Paquier-Periode. Die Palette des Malers ist eigen- artig und charakteristisch. Die Hauptfarben sind Grün, Gelb und Rotbraun. Das helle frische Grün der Bäume verbindet sich sehr hübsch mit dem Rot- braun der Stämme, der Felsen und des Erd- bodens, welcher gelb schrafiiert ist. Die Berge des Hintergrundes sind mit Lilafarbe ausgeführt, und die Gesichter der Figuren hat der Maler eisenrot gezeichnet. Im ganzen sind es fünf Vier- paßfelder, zwei auf der l" Folnesics-Braun, Geschieh- te der k. k. Wiener Porzellanmanu- faktur, Markentafel, Nr. 39. Abb. 1. Wiener Porzellankanne und Schale, l 740 dekoriert vom Porzellanrnaler Anton Schulz (k. k. Österreichisches Museum)