IOO wird die Ausgestaltung der Umgebung stets auch von den Hauptlinien der baulichen Anlage beeinflußt. Diese Grundanschauung bleibt auch noch in dem kleinsten Hausgarten maßgebend. Interessant ist ein Vergleich mit der Behandlung der babylonischen Parkanlagen, welche zeitlich dem späten ägyptischen Garten nahe liegen, aber im Gegensatze zu diesem stehen. Hier ist eine Waldnatur ausschlag- gebend, die zur Schaffung der großen Jagdgründe für fürstliche Jäger Gelegenheit gab. Wie hier das Menschenwerk der Natur gegenüber auftritt, Schloßganen mit Labyrinth nach einem Bilde der Sammlung Aus'm Weerth (nach Luise Gothein) zuerst zögernd, dann immer mehr mit großen Mitteln ihr den Willen des Gestaltenden aufzwingend, das ist in anderem Sinne groß und streng. Der mächtige Terrassenbau, die sogenannten hängenden Gärten bilden den stärksten Ausdruck der bewußten Einfügung lebendiger Natur in das Gefüge der Architektur. Aber auch die großen Richtlinien ausgedehnter Parkanlagen mit regelmäßigen Baumpflanzungen weisen auf das strenge Formgefühl der alten Gartenkunst. Während in Ägypten der Blumenkultus im eingefriedeten Hain vorherrscht, ist in Westasien der Baumkultus im ausgedehntesten Maßstab als Grundlage wirksam. Als Cyrus dem Lysander das „Paradies" seiner Residenz in Sardes zeigte, bewunderte der Gast „die Schönheit der Bäume, wie sie alle so gleichmäßig gepflanzt seien, die